Warum macht mann das?
Überfahrt
Der Blogeintrag folgt fast wörtlich
den Logbucheinträgen, ungeschönt!
3.12.17
1100: Leinen los!, Himmel bedeckt, Wind E 15-25 kn
4.12.
fiese Welle, Wind NE 24kn, draussen aufhalten kaum möglich, Förthi steuert recht gut, nur einmal in der Nacht Genua backstehend. Abends mit Mühe und Not Frühlingssuppe „gekocht“
5.12.
Welle noch blöder, kann nur unten liegen, da der Brummer solche Rodeosprünge veranstaltet. Etwas lesen. Wetter diesig, Wind bis 30kn NE
Segeln zum abgewöhnen!, alles
purzelt,ich auch!!!
keine richtige Lust mehr, jetzt klemmt
auch noch die Furlex.
Abendessen: Weißkohl mit Gehacktem, 1
Dose verworfen wegen“ knackt nicht“
hab die Genua noch mit etwas Glück vor
der Dunkelheit klarieren können. Arbeiten auf dem Vorschiff ist wie
Achterbahnfahren, natürlich wie auch nachts im Cockpit nur mit
Lifebelt!
Sch...Nacht, Wind bis 40kn und eklige
Wellen, die auch ins Cockpit einsteigen
6.12
0900: Wind E 25-30kn, kann Kurs einigermaßen halten.
Energiemanagement klappt nicht, das
eine Panel liefert ca. 15W, das andere gar nichts. Ob sie beschädigt
sind? Es finden sich Microrisse in einigen der Zellen. Tagsüber Wind
bis 25kn, sehr unruhige See, ganzen Tag unter Deck, nur am Nachmittag
Kurzdusche mit See- und etwas Süßwasser. Abends wieder dieser
bekannte böige Wind und die „Monsterwellen“.
7.12.
viel, relativ gut geschlafen. Wind wieder E, deshalb kein direkter Kurs auf Mindelo (Kapverden), Welle immer noch grauselig. Zum Frühstück gabs Rührei, lekker!
0900: 502 sm ab San Sebastian, 300 bis
Mindelo. Wind etwas weniger, See aber immer noch ungemütlich. Gehe
etwas höher an den Wind, um Kurs auf Mindelo zu halten. Wenn doch
nur die Solarpanele genügend Strom liefern würden...
So bleibt tagsüber alles elektrische
aus, nur 2-3 mal am Tag Kühlschrank. Um die Sauberkeit an Deck
brauche ich mir keine Gedanken zu machen, die ein oder andere Welle
besorgt das schon.
Abendessen: Nudeln mit Bolo-Soße, zum
Nachtisch eine Bitterorange, die zweite habe ich dann sofort
weggeworfen. Wind zur Nacht heftiger, ging gerade noch ohne reffen.
8.12.
Gegen Morgen wie immer Wind etwas weniger mit 5 Bft, trotzdem rollige See. Jeden Morgen kann ich inzwischen an Deck fliegende Fische ernten, die in der Nacht an Bord geflogen sind. Meistens zwischen 3-5. Schmecken die eigentlich?
1000: 160sm bis Mindelo, der Himmel ist
total diesig, wahrscheinlich vom Saharasand, das Boot ist auch schon
komplett rostbraun! Trotzdem 27°
9.12.
46sm bis Mindelo, werde aber wohl weiterfahren/segeln, Wind ENE ca. 20kn.
Ausser Brot und Strom ist alles noch
reichlich vorhanden, sogar Bier genug!
Seit 5 Tagen kein Schiff mehr gesehen,
kein Funkverkehr, oder alles verschlafen?
Die einzigen Begleiter sind die
fliegenden Fische, mal lebendig, mal tot und ein kleiner weißer
„Reiher“ will sich wohl auf dem Schiff kurz ausruhen, traut sich
dann aber doch nicht.
1700: Kapverden erreicht, nutze die
Möglichkeit mit den Liebsten zu telefonieren, hat gut getan!
Zum Abendessen gibt’s Kartoffeln mit
Roulade, dazu ein paar Glas Wein zur Feier des Tages .
10.12.
Nachts wieder stark aufgebrist, Förthi schaffts nicht mehr, also muss Elli ran.
0918: 2000sm bis Martinique, super
Fahrt, aber durch die Welle sehr unruhig. Zum Frühstück erstes
„Notfallbrot“ aus der Dose. Endlich rasiert, kleine Reps an
Förthi (Schrauben nachgezogen) und dank Inverter auch gestaubsaugt.
Ansonsten die gleiche Eierei wie immer. Am Abend das erste Schiff!
Eine Segelyacht, die „Mordrose“. Funkkontakt kam leider kaum
zustande, auch ein Sprachproblem, waren wohl Franzosen.
Abendessen: Bratkartoffeln mit Ei, das
Gulaschglas musste ich entsorgen, es hatte nicht angezogen beim
Einkochen und ein Risiko will ich nicht eingehen.
11.12.
0700: aufgestanden, Wecker wieder mehrmals überhört, aber seit der Mordrose kein weiteres Schiff gesichtet, auch kein AIS. Batterien mit Motor laden.
1877sm bis M., Etmal 132sm. Da Förthi
zu Beginn der Nacht so rumgeeiert hat, dass sich das Boot regelrecht
in der Welle aufgeschaukelte, musste Elli ran. Ist doch deutlich
ruhiger geworden.
Wind E 20-25kn, mit Adriano Celentano
geht die Sonne auf, Motor läuft ja!!!Dann die Kloreparatur: Hatte ja
eine Ersatzpumpe dabei, angeblich baugleich. Na denkste, bis ich
gemerkt habe, dass ein Anschlussstutzen einen anderen Winkel hat, war
schon mal ne Stunde vorbei. Konnte nur die Dichtungen verwenden und
zur Belohnung gabs noch ordentlich viele blaue Flecken!
1311: Ein dumpfer Schlag geht durchs
Schiff, kurzer Aufstopper. Für Welle zu heftig, sehe achteraus was
braunes, irgendein Holz? Nein, da zieht auch schon der zweite Wal
seine Bahn querab, also alles klar?! Ruderwirkung ist vorhanden, kein
Wasser in der Bilge, wahrscheinlich alles gut gegangen, toi,toi,toi!
Wenn ich jetzt nen Schnaps hätte...dann hätten der Wal und ich
Kopfschmerzen.
1830: Wind zum Abend 25-30kn E, aber
dicke Wolken, die mir ein bisschen Angst machen, also ordentlich die
Genua eingerefft.
Nudeln mit Gulasch und danach DVD: Easy
Rider, groß alleine schon wegen der Musik.
12.12.
0030: Nee, Spaß macht das nicht mehr. Wieder weiter gerefft, fahre mit 1/3 Genua bei achterlichem Wind teilweise 7kn und der Brummerr rollt und rollt, natürlich seitwärts!
0500: Aus der Koje geplumpst. Auch
egal, halt noch ein paar blaue Flecken mehr. Zeit zum Batterien
laden. Konnte danach aber mit dem üblichen Weckerüberhören noch
1,5h schlafen.
0945: Wind wie gehabt, trübes Wetter.
1733sm bis M., Etmal ca. 130sm
Über Tag Wind etwas weniger, E 20kn
und auch die See beruhigt sich zum Abend.
DVD: Life of Pi, immer wieder schön!
13.12.
Zur Abwechslung brist es mal zum Morgen auf, dabei wollte ich doch heute mal nen Ruhigen machen. Das Geschirr bleibt dank Antirutschmatte auf dem Tisch, nur das Marmeladenbrot hat sein Eigenleben...
0945: Wind E 25kn, Welle sch... wie
immer
1603 bis M., gegen Mittag eine Ahnung
vom Passatsegeln, Wind 20kn, See ruhiger, sehr warm.
Nochmal an der Energieversorgung
gebastelt, habe dabei festgestellt, dass mindestens ein
Stecker/Buchse innen drin „verfault“ war. Habe dann als
Interimslösung Kfz-Verbinder genommen. Die Ausbeute ist tatsächlich
höher, ca. 25 Watt.
Dann noch geduscht mit warmem
Atlantikwasser und etwas Süßwasser.
Abendessen: Weißkohl mit Gehacktem,
ruhige Nacht.
14.12.
0800: aufgewacht, etwas schlechtes Gewissen da den Wecker nicht gehört, morgendliche Batterieladestunde
0915: 1497 bis M., Etmal 126sm, Wind E
15kn. Großfall nachgezogen, die Klemme hatte sich mal wieder gelöst.
Versuch, die Genua auszubaumen, abgebrochen.
1345: Genua ausgebaumt, das ging
natürlich nicht ohne Kopfnüsse ab. Schon! der zweite Tag
Passatsegeln...
Nach einem Frachter 2. Segelschiff
nachmittags gesichtet, französisch „Ile de...“, Ziel Trinidad.
Kurzer Funkverkehr, woher, wohin, Wetter?
Abendessen: Kartoffelsuppe mit Würstchen,
danach DVD: Breaking Bad
15.12.
recht ruhige Nacht, Förthi hats gut gemacht, hat ja auch gestern eine neue Leine für den Radadapter spendiert bekommen.
1010: 1391sm bis M., Etmal 106sm, um
Kurs zu halten muss ich auf den anderen Bug gehen. Etwas mehr als die
Hälfte des Weges geschafft, noch 12 Tage???
Zwischenbemerkung:
alleine Transatlantik ist machbar, aber
alleine würde ich es nicht noch mal machen! Zwar schlafe ich
ausreichend, aber immer mit schlechtem Gewissen. Segelmanöver wie
Ausbaumen sind einfach alleine zu riskant. Mann müsste nen Kat haben
und viel mehr Batteriekapazität, vielleicht auch einen
Windgenerator? Förthi könnte ich jeden Tag küssen, wie der
steuert, Tag und Nacht und das ohne Energieverbrauch.
1230: gute Fahrt mit 5,5kn, wie immer
nur Genua nicht ausgebaumt. Wind E 20kn. Zur Zeit schaffen es die
Solarpanele trotz Bewölkung 1-2A Strom zu liefern, damit kann der
ein oder andere Verbraucher zeitweise betrieben werden.
1245: jetzt regnet es auch noch, bei
28° muss ich alle Luken dicht machen, ein Squall? Viel Lärm um
nichts, nur ein paar Regentropfen. Zum Abend wieder die übliche
Eierei, warum eigentlich? Wellen, die kreuz die quer, total nervig.
16.12.
0145: starke Böen mit Winddreher, Genua gerefft, dann auf den anderen Bug gehalst. W SE 30kn.
Am Morgen dicke , düstere Bewölkung,
lässt nichts Gutes erahnen, so isset...
1000: 1273sm bis M., Etmal 118sm
das schöne Passatsegeln war nur ein
Intermezzo, eine graue Wolkenwand jagt die nächste, hab die Faxen
dicke! Förthi ist wegen Algen am Schw...ert ausgestiegen.
Abends nur Gulasch mit Brot, alle
Tätigkeiten sind durch die Rollerei kräftezehrend.
Und weiter geht’s mit Breaking Bad,
gute Ablenkung von den Unbillen.
17.12.
nach dem Frühstück obligatorisches Fischesammeln, heute nur 3.
1030: Wind E 20-25kn, See wie immer
unruhig, 1174 bis M., Etmal nur 99sm, aber bei der See andere
Segelkonfiguration??? Z.B. Schmetterling oder ausbaumen?
1500: recht angenehmer Tag bisher.
Woher kommen bloß immer die Querwellen? Saublöd! Ansonsten Wind
weniger, Fahrt nur noch 4,5kn.
Auch die Nacht relativ ruhig, nur
manchmal unterbrochen durch Segelschlagen.
18.12.
0730: Frachtschiff „Maritime Power“ auf Kollisionskurs. Kurzer Funkspruch macht alles klar, passiert mich am Heck.
0900: 1085sm bis M., Etmal 94sm, Kurs
zum Ziel 275°
Seit gestern wieder Passatsegeln,
mäßiger Wind 20kn aus E, Welle wie gehabt.Vielleicht ein typischer
Tag?:
- Aufstehen bei Tagelicht ca. 8-9h
- Frühstück
- Segeltrimm für den Tag, heute mal wieder ausbaumen
- Förthi-Trimm
- dazwischen 1h motoren für Batterien und Läppis. Gelegenheit zum Staubsaugen genutzt
- etwas lesen, z.Zt. wieder Segelbücher zum 3. oder 4. Mal
- Spülen
- 2. Solarpanel im Cockpit montiert
- Eingekochtes sortiert, noch reichlich Fleisch vorhanden!
- Das Ganze im Lieblingssegeloutfit: Boxershorts oder kleiner Ganzkörperhautanzug, bei 31° wohl erlaubt?!
1340: beim Klarieren der achterlichen
Gummileiste (Problem bekannt?) geht mein bester Piekhaken über Bord.
Das geht gar nicht, also MOB-Manöver gefahren und trotz Wellen
wieder aufgefischt. Freu mich!!
Der Kühlschrank schaffts nicht mehr,
habe die Innenisolierung, die schon vorbereitet war, angebracht, mal
schauen. Leider ist im Moment auch nur Schleichfahrt angesagt, ca.
4kn, aber auf einen Tag kommts ja auch nicht an. Ein paar „Brote“
aus Pizzateigmischung gebraten, na ja...
1800: Förthi darf wieder wegen
Algenbefall nicht mehr mitspielen. Ruhige Nacht, mit gutem Schlaf
nach 0200.
19.12.
1000: 987sm bis M., Etmal 100sm.
Es begrüßt mich ein
Gelbflossenthunfisch von ca. 60cm, der einen Sprung übers Wasser
macht. Ein schöner imposanter Anblick, vor allem das Rückensegel
und die Farben sind toll.
Leider immer noch diese vermaledeiten
Algenteppiche, so daß Förthi Pause hat. Schlecht für die
Energiebilanz! Ob ein Schleppgenerator ne Lösung wär? Es handelt
sich wohl um Braunalgen (Sargassum), die auch dem Sargassomeer seinen
Namen geben. Aber immerhin der 3. Tag mit beständigem Passatwetter.
Da ich nicht abergläubisch bin, darf ich es ruhig berufen. Gläubig
übrigens auch nicht!
1800: Bin wohl etwas vom Kurs
abgekommen, PC zeigt andere Werte als der Plotter1? Laufe 260° muss
aber 300°. Also auf den anderen Bug gehalst. Relativ ruhige Nacht,
nur diese „fucking waves“! Warum hat mir das keiner vorher
gesagt? Diese Strecke nur noch mit Kat oder der „Queen Mary“!
20.12.
1000: 867sm bis M., Etmal 120 sm
Die Etmale berechne ich immer mit dem
Restweg zum Ziel. Da aber zwischendurch schon mal der eine oder
andere Schlenker gemacht wird, ist der zurückgelegte Weg natürlich
länger.
Mann merkt schon die Zeitverschiebung
beim Kurs W, die Sonne geht erst nach 0900 UTC auf. Wieviel Tage noch???
Insgesamt ruhiger Tag im Rahmen der
Schaukelei, Hochachtung vor den Seglern, die das mit kleinen Schiffen
machen. Die Nachmittagsstunden und die anschliessende Dusche sind das
Tageshighlight, ansonsten nur fliegende Fische und vereinzelt ein
Vogel. Woher nehmen die die Energie für die langen Strecken? Ich
sehe sie auch nie etwas fressen.
Ruhige Nacht bis auf die teilweise
heftigen Querschläger, Wind nimmt ab, Fahrt natürlich auch.
21.12.
1000: 765sm, Etmal 122 sm, W ENE 20-28kn, grobe See, rocking and rolling! 7 Tage ??
Sargassum behindert mal wieder Förthi,
toll! Ich glaube, ich habe wohl zuviel geduscht, bei Schräglage
kommt kein Wasser mehr. Hab aber sicher noch 100l Trinkwasser in
Flaschen, dass sollte wohl reichen. Und die ganze Zeit
Achterbahnfahrt, oder doch eher Schiffschaukel, allerdings seitwärts.
Jetzt geht die Fahrt rückwärts...
Abends kommt wieder Förthi zum
Einsatz, das elende Kraut hat uns weitestgehend verlassen.
Ruhige Nacht, bis auf das Übliche.
22.12.
1000: 650sm bis M., Etmal 115sm, 6 Tage??, bisschen Glück braucht's allerdings schon.
Wind ENE 20-22kn
23.12.
1000: 533sm bis M., Etmal 117sm, 5 Tage?
Der Tag beginnt mt den üblichen
akrobatischen Einlagen:
Tee kochen, frühstücken, heute noch
Kühlschrank säubern. Am Morgen sind die Wellen besonders
unberechenbar, aber auch am Nachmittag nicht zu unterschätzen!
Akrobatisches Duschen und Rasieren, nur die fliegenden Fische sind
Zeugen.
1900: die ersten Squalls (Kleine
Unwetterzellen) zeigen sich achtern. Segel lassen bis zum letzten
Moment? Nee, gerefft und Motor an. Diesmal nur ne halbe Stunde.
2140: 2. Squall, aber nur etwas Regen,
in der Nacht brist der Wind allerdings weiter auf.
24.12.
bin in der Nacht nur 2mal aufgewesen, sicher 6-7h geschlafen, leichtsinnig?
1030: 406sm bis M., Etmal 124sm und
täglich grüßt das Murmeltier...
Nein, jetzt ist Heiligmorgen und ich
wünsche mir zuhause zu sein !
Ertappe mich dabei, dass ich
Weihnachtslieder singe, naja der Versuch.
Die meisten haben sie wahrscheinlich
schon über, aber ich habe dieses Jahr kaum eins gehört, das letzte
in San Sebastian. Leider gibt auch die Kurzwelle nichts her, der
einzig deutschsprechende Sender ist aus Peking!
1830: An Bord eines deutschen Schiffes
wird natürlich an Heiligabend gebraust! Inzwischen komme ich mit
1,5l Süßwasser aus. Vorher allerdings noch 40l reines
Atlantikwasser.
Ein ruhiger Heiligabend ist mir
allerdings nicht vergönnt, Wind kräftig, Welle heftig.
Ein bisschen Deko muss auch sein: Ein
Led-Bäumchen mit wechselnden Farben und ein Papierweihnachtsbaum zum
auffalten, vielen lieben Dank Karin!
Zum Abendessen Nudeln mit Roulade, dazu
2 Gl. Weißwein. Immer noch 28°, also kein Abenddress, sondern nur
Minimalbekleidung.
25.12.
0210: Ein Knall, was ist das? Rauf ins Cockpit, Genua steht back, ab vom Kurs. In einer Bö ist eine Steuerleine von Förthi gerissen. Von Hand Brummer auf den rechten Weg gebracht, gerefft und Elli eingeschaltet. Etwas schade um die gute Fahrt, aber für den Rest der Nacht sicher besser.
0400: Nochmal geht die Luzie ab. Wind
über 35kn, 1/5 Genua und laufe ab. Diese Nacht war kein schönes
Weihnachtsgeschenk!!! Sehne den Morgen und das Tageslicht herbei.
Kommt auch, aber jetzt sehe ich die Wolken und die sind nicht
passattypisch, das erklärt einiges.
0910: 289sm bis M., Etmal 123 sm
Mein Weihnachtsgeschenk von Karin habe
ich mir bis heute aufgehoben, die „Eberhofer Triple Box“,
suuuper!
Dann noch kleine Wale oder dicke
Delfine gesehen, aber eher ambivalentes Gefühl seit den Kapverden.
Förthi neu beleint, ist bei dem
strammen Wind auch wirklich nötig.
1400: anbetrachts der merkwürdigen
Wolken gerefft, bin eben doch ein Schisser.
Zum Abend beruhigt es sich und ich kann
doch noch über MW Radio Barbados mit Weihnachtliedern hören, einige
sogar mit Reggae-Einschlag.
26.12.
Eine wirklich angenehme Nacht, gute Fahrt durchs Wasser, 2 mal ca. 3h geschlafen, sollen die anderen doch ausweichen!
Muss mich langsam an die Ortszeit
anpassen, weiß allerdings nicht genau wie spät's hier ist. Ich
denke UTC -4?
Die Sonne geht auf jeden Fall erst 1000
UTC auf, dann wird’s wohl 0600 sein.
1000: 152 sm bis M., Etmal 137sm, mein
bestes bisher. Mit Crew könnte man sicher schneller segeln, öfter
die Segelfläche anpassen. Aber so ist's auch ok. Ankunft morgen
Nachmittag?
Karin hat heute Geburtstag, meine
Glückwünsche kommen dann leider verspätet.
Wind E 25-28kn, also knackige 6-7Bft.
Radio Barbados versorgt mich bei 30°
mit Weihnachtsliedern, die die winterliche Stimmung besingen, kurios.
1400: Ich weiß nicht, womit ich das
verdient habe?! Gibt noch mal ordentlich auf Mütze, bis 35kn und die
Wellen türmen sich. Die Richtung passt allerdings.
2000 (-4): Wieder eine Steuerleine
gebrochen! Beim Ersatz kurzfristig Elli eingeschaltet, die kann die
Wellen nicht ausreiten, das kann nur Förthi. Halte durch!!!
1930 (Ortszeit): Will nicht aufhören
zu blasen, immer noch 25-30kn, wenns nicht mehr wird..
2200: Und es wird mehr! Ein Squall (so
ein Kleingewitter ohne Blitz und Donner) jagd den anderen, der letzte
konnte sogar 40kn Wind. An Schlaf nicht zu denken. Schaffe dann doch
2 mal ne halbe Stunde, dann wieder reffen, Förthi nachjustieren,
Elli ist leider ausgefallen. So muss ich doch selber in Unnerbüx,
Oelzeugjacke, Rettungsweste und Epirb (Notfallsender) ans Ruder. Das
brauchte ich während der ganzen Überfahrt nie!
1000: Ankunft Cul de Sac Marin. Die
Marina ist voll, auch das noch! Werde auf 1500 vertröstet. Ich gehe
weit ausserhalb vor Anker, alleine ohne Autopilot gar nicht einfach.
Beim 2. Anlauf hält das Ding, nachdem ich mit slippendem Anker
zurück ins tiefere Wasser muss. Trotz starkem Wind liege ich ohne
Welle recht ruhig.
1500: Funke die Marina an und bekomme
einen Platz. Beim Aufholen des Ankers rutsche ich ab und ziehe mir
eine tiefe Schürfwunde an der Ferse zu. Auch das Anlegen ist bei
starkem Seitenwind schwierig, aber 2 Marineros sind hilfreich.
Erleichterung, aber auch eine gewisse
Leere macht sich breit.
ANGEKOMMEN!!!