Dienstag, 29. August 2017

Sines

28.8.

Die 50 sm nach Sines sind "schnell" abgerissen. Mal wieder 1/3 segeln und der Rest wie immer.
Sehr schöne Marina, wahrscheinlich die beste an der Ostküste! Und das ganze auch noch preiswert.
Der Ort ist wohl bekannt als Geburtsort von Vasco da Gama und das merkt man auch überall. Aber wirklich hübsch, direkt neben der Marina ist ein kleiner Badestrand, den ich bisher wegen zu kaltem Norwind noch nicht nutzen konnte. Aber ansonsten lädt alles zu verweilen ein. Die weiteren Planungen stehen an, entweder weiter nach Süden zur eigentlichen Algarve, oder doch direkt Kurs auf Madeira? Ein bisschen Bammel habe ich ja schon vor der ca. 5 tägigen Überfahrt, also erstmal Kraft schöpfen!



Sonntag, 27. August 2017

Oeiras


26.8.

Relativ früh aus den Federn, die Ortszeit kommt mir dabei entgegen. Leben tu ich nämlich noch nach deutscher Zeit. Die Mündung des Tejo liegt als Ziel vor mir. Erstmal ein bisschen motoren, dann zum Spass und wegen der schönen Sonne ein bisschen unter Segeln dahindümpeln. Das Warten hat sich gelohnt, es kommt tatsächlich Wind auf, für eine Stunde rausche ich bei halbem Wind mit über 7kn dahin. Danach wird’s wieder weniger, aber es geht noch voran. 10sm vorm Ziel hat es sich allerdings ausgepustet und der Motor läuft wieder. Als Alternative zum eigentlich angesagten, aber sehr teurem Hafen Cascais gibt der “Reeds“ Oeiras an. Also nichts wie hin! Nach dem Einbiegen in die Marina, die mir passende Box anvisiert und auch getroffen. Ohne Hilfe, wie meistens, Leinen fest und sofort zum Marinaoffice. Die sehr freundliche Dame an der Reception meint aber, dass die Box einem Dauerlieger gehört und weist mir eine andere zu. Na, das bin ich ja schon gewohnt. Mache mich auf den Weg um zu verholen, da sprintet ein Hafenmitarbeiter hinter mir her und meint, das habe bis morgen Zeit. Ich solle erst mal den Abend geniessen. Der Genuss hörte aber beim Besuch der sanitären Anlagen schon auf. 2 Duschen für die Herren und das bei ca. 30 Gästebooten in der Marina. Die waren auch nicht wirklich gut in Schuss, es kam mehr Wasser aus der Armatur als aus dem Brausekopf. Und die Marina ist ziemlich teuer, die Nähe zu Lissabon lässt grüßen! Die berühmte Brücke kann ich aus dem Cockpit sehen. Abends dann Livemusik aus der Bar, bis Mitternacht noch sehr angenehm, aber erst gegen 3 Uhr wurde Schluss gemacht, vorher war an Schlaf nicht zu denken.

27.8.

Da ich noch die Box wechseln muss, fahre ich gleich bei der Tanke vorbei. Wieder 73 Liter verballert, wo soll das noch enden? Da ich diesmal die Motorstunden händisch nachgehalten habe, komme ich auf einen Verbrauch von 2,5 Liter/h. Damit kann ich den Tankinhalt abschätzen. Nicht nur die Tankanzeige funktioniert nicht, sondern auch der Betriebsstundenzähler hat schon länger seinen Geist aufgegeben. Aber dafür kann Bavaria nichts, dass sind ja Zubehörteile und es handelt sich um ein bekanntes Problem.

Apropos Lisboa, morgens in den Zug gesetzt und für 2,40€ in die Stadt gefahren. Lissabon ist die feine, große Schwester von Porto. Kein Wunder, dass sich die Touristen nur so tummeln. Mir habens ja immer die Seitenstraßen angetan und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Malerische alte Häuser mit Wäsche dekoriert und das am Sonntag!? Und wahnsinnig viel junge Leute von allen Kontinenten, im wahrsten Sinne des Wortes.

Freitag, 25. August 2017

Nazare-Peniche

24.8.

Wieder im Dunst los! Aber diesmal dauerte es nur eine knappe Stunde und er war weg! Ein bisschen Wind kam auch auf, also nix wie los, alle Segel gesetzt und schön vor sich hindümpeln war angesagt. Aber mann kam voran. Gegen 1830 in Nazare angekommen befand sich die Marina in einem desolaten Zustand, einige Schwimmstege waren regelrecht abgekippt. Aber bis auf das Dröhnen der Fischerbootmotoren wars wirklich ruhig. Gehört wohl zu den „sicheren“ Häfen, die man auch noch bei Nordweststurm anlaufen kann. Den ursprünglichen Fluss, der sonst immer eine Barre bildet, hat man nämlich umgeleitet. So ist es bis kurz vor der Hafeneinfahrt noch über 100m tief. Guter Tipp für Segler bei richtig bösem Wetter!

25.8.

Eigentlich war tanken angesagt, aber nach dem dritten Versuch den Ponton zu erreichen, gab ich auf. Immer wieder drückte mich der Wind weg. Aber dieser Wind war es auch, der mich nach Peniche brachte, der Motor hatte Ruhe. Peniche ist ein quirliger, sehr schöner Ort, die Marina besteht für Gäste allerdings nur aus einem langen Anlegesteg. Das wär ja nicht so schlimm, aber der Ausflugsverkehr zur Insel Berlenga erzeugt einen dermaßenen Schwell, dass ich erstmals alle Fender auf einer Seite ausbringen musste. Die sanitären Anlagen bestehen aus jeweils einer kombinierten Toiletten/Duschkabine, cool wa?! Aber insgesamt nur 2! In Abständen kam sogar warmes Wasser aus der Wand.
Der Ort, liebe Uli, dürfte sich seit 37 Jahren kaum verändert haben. Es gibt riesige Festungsanlagen


und einen angenehmen Mix aus alten Häuser, traditionellen und hippen Restaurants. Und viel junge Touristen, möglicherweise ein Surfhotspot???

Mittwoch, 23. August 2017

Figueira da Foz


22.8.

Aufwachen und was iss, Nebel! Scheint hier wohl alle 3-5 Tage vorzukommen, wegen des kanarischen Kaltstroms. Soll ich, oder soll ich nicht?? Losfahren natürlich, Leixoes war wirklich nicht die Krönung. Auch kein Wind, also muss der gute Volvo wieder ran. Vorbei am wahrscheinlich längsten Sandstrand der Welt, aber bei dem Wetter nutzt der den Badeurlaubern auch nichts. Gegen Spätnachmittag klart es endlich auf, aber der Versuch zu Segeln wird nach einer Stunde abgebrochen. Weiter unter Maschine. Nach ziemlich ereignislosen 11 Stunden um 2230 in Figueira da Foz angelegt. Ein müder Franzose steck kurz den Kopf aus der Luke, aber zum Annehmen der Leinen reichts dann doch nicht. Da fast windstill, ist es alleine kein echtes Problem.

23.8.

Nach dem Ausschlafen dem Hafenbureau meine Aufwartung gemacht und den Liegeplatz bestätigt. Der Rundgang durch den Ort zeigte ein ganz anderes Bild als in Leixoes, alles gut in Schuss und auch viele Geschäfte geöffnet. Eine meiner Lieblingssupermarktketten „ Pingo Dolce“ war nicht allzuweit entfernt, irgendwas ist ja immer einzukaufen, und wenn es nur Erdnüsse sind.Die Preise sind günstig, manche Teile sogar richtig billig.

Keine deutschen Stimmen mehr seit langem gehört, auch in der Marina nur Franzosen, Engländer, ein paar Skandinavier und Niederländer. Scheint wohl nicht zu den bei Deutschen beliebten Zielen zu gehören, obwohl die Strände wirklich super sind. Oder wissen die von dem immer wieder aufkommendem Nebel?




Montag, 21. August 2017

Leixoes/Porto


20.8.

Die Küste lässt nur sehr unregelmäßige Tagestörns zu. Entweder zu kurz oder zu lang. So ging es nur ein paar Seemeilen weiter nach Süden. Leixoes, fast schon ein Vorort von Porto, wurde angelegt. Der Empfang in der Marina war sehr freundlich, ein Marinero half sogar beim Anlegen. Die Erkundung des Ortes zeigte ein zwiespältiges Bild. Auf der einen Seite eine piekfeine Strandpromenade, sogar ein McDoof war vorhanden, auf der anderen im alten Ortsteil viele verfallene Gebäude. Und sehr dreckelig ist es. Ich möchte zwar nicht verallgemeinern, aber einige Portugiesen schmeissen ihren Müll lieber an den Straßenrand als in die reichlich vorhandenen Abfallbehälter. Und jeder scheint drei Hunde zu haben, die vorzugsweise auf die Gehwege kacken.

Die sanitären Anlagen sind übrigens die schlechtesten, die ich bisher erlebt habe. Dafür sind aber die Kosten für den Liegeplatz sehr niedrig. Das scheint auch einige zu bewegen, hier länger zu verweilen. Für die Interessierten: Povoa de Varzim scheint mir geeigneter für einen Langzeitaufenthalt. Nach Porto ist es auch nicht viel weiter und die Marina ist mindestens dreimal besser. Und das für den gleichen Preis!

21.8.

Für heute war Südwind angesagt, der auch tatsächlich eintraf. Für mich also kein Weiterkommen möglich. Daraufhin habe ich den guten öffentlichen Nahverkehr genutzt und bin in die Altstadt von Porto gefahren. Wirklich faszinierend! Es schoben sich zwar tausende von Touristen durch die Strassen und Gassen, aber das Erlebnis wurde dadurch nicht getrübt. In den Seitengässchen wars richtig ruhig und ich konnte den morbiden Charme auf mich einwirken lassen. Porto ist eine Reise wert!!! Aber auch hier war jedes 3-5. Haus dem Verfall preisgegeben. Selbst in den Einkaufsstraßen war nur noch das Geschäft im Erdgeschoss intakt, darüber...

Trotzdem, auf jeden Fall besuchen, die Sehenswürdigkeiten sind kaum zu zählen. Fotos habe ich zwar gemacht, werde aber keine einstellen, Interessenten sollten einfach wikipedia anklicken.


Freitag, 18. August 2017

Pontevedra-Povoa de Varzim

16.8.

Das Hohelied auf die Rias muss ich etwas relativieren. Die Nacht in Pontevedra vor Anker war dann doch durch den Schwell, der in die Bucht stand, recht unruhig. Gegen 0500 war an schlafen nicht mehr zu denken, also Frühstück und noch im Dunklen Anker auf. Die meisten professionellen Fischerboote haben ja AIS-Sender, sind also frühzeitig zu erkennen. Dazwischen flitzen aber immer so ein paar Kleine durch die Gegend, manche noch nicht mal beleuchtet. Gut aufpassen!!!
Gegen 1000 dann Bayona erreicht, mein Gefühl sagte mir, lieber nochmal nachtanken, die Tankanzeige hat sowieso nie funktioniert. Und es passten 100 Liter rein. Die Stadt wirkte zwar sehr attraktiv, aber mir wars noch zu früh. Das sollte ich noch bereuen. Eine Stunde später befand ich mich im dicksten Nebel und eine der ersten Fischerreusen war meine. Die Fahrt verlangsamte sich, wahrscheinlich war das Tau am Kiel hängen geblieben. Gottseidank nicht bis zur Schraube, so konnte ich das vermaledeite Ding durch kräftigen Rückwärtsschub abschütteln. Warum die Dinger immer da liegen, wo ich langfahren möchte? Aber einen anderen hat es schlimmer erwischt, bei ihm wars in die Schraube geraten, wie man über Funk mithören konnte. 5 Stunden im Nebel Ausguck halten war sehr anstrengend und kein Ende in Sicht. Die einzige andere Abwechslung war ein großer Sardinenschwarm, der das Wasser zum quirlen brachte. Und schwupps waren auch die Möwen da, jede schnappte sich eine und flog davon. Für die Dose waren aber noch genug übrig.
In Portugal sollte es die erste Stadt nach der Grenze sein, Viano de Costelo. Aber der Wind hatte inzwischen zugelegt und nach Umrundung des Kaps waren es 35 kn. Na, ich dachte mir, wenn ich näher an die Stadt komme, wird’s besser. Pustekuchen! Die Sonnenschirme in den Cafes gingen auch schon fliegen und bei dem Wind alleine in die Minimarina??? Das Ziel so nahe vor Augen brach ich den Versuch ab und lief mit kleinem Vorsegel Richtung Süden weiter. Eine Stunde später war der Spuk auch vorbei und der nächstmögliche Hafen sollte meiner sein. Povoa de Varzim, ca. 1 Stunde von Porto entfernt. Hauptsächlich ein Fischereihafen, aber es gibt auch eine kleine Marina. Nur, es gab keinen Vorhafen, in dem man seine Fender und Leinen vorbereiten kann. Also in der engen Einfahrt ein paar Kringel gedreht und alles gerichtet. Dieses Manöver hatte ein Norweger beobachtet und half beim Anlegen, der Wind kam heftig von hinten. Nachdem alles vertäut war, wurde ich auch noch zum Essen eingeladen, sehr nett! Ein norwegisches Ehepaar mit 3 Kindern, 3,8 und 11 Jahre alt hatten sich einen Kat in Frankreich gekauft und mit Hilfe von Freunden nach Portugal überführt. Er, Flugkapitän, muss wegen eines Augenleidens vorübergehend den Dienst quittieren, hatte aber das Glück, eine große Versicherungssumme zu bekommen. Sie, Jounalistin und Meeresbiologin bei einem norwegischem Fernsehsender, nahm das Angebot einer Abfindung im Rahmen von Rationalisierungsmaßnahmen an. So konnten sie sich den Kat kaufen und auch noch 4 Jahre Auszeit planen. In Norwegen kann man übrigens die Kinder ohne Probleme aus der Schule nehmen, ein Hausunterricht ist sogar im Gesetz vorgesehen. Ausserdem läuft auf dieser Schule sowieso alles digital. Die Kinder bekommen spezielle Ipads, auf denen per Apps Unterrichtsinhalte abgerufen werden. Darüber ist dann auch der Kontakt mit der heimischen Schule möglich. Selbst das Lesenlernen funktioniert so, wirklich beeindruckend. Es wurde ein kurzweiliger Abend, die beiden sprachen natürlich perfekt englisch, so dass ich mich ein wenig schämen musste, aber es lief ganz ordentlich, Gesprächsstoff war genug vorhanden.

18.8.

Großreinemachen an Bord inkl. einer Waschmaschinenladung. Wieder mal den Rucksack geschultert und ab zum Einkaufen. Der Ort war wohl ursprünglich Fischereizentrum, ist aber inzwischen zu einer Stadt gewachsen, die sich fast bis nach Porto ausdehnt. Also alles da, was das Herz begehrt. Selbst einen Lidl gibt’s, aber der Weg war mir dann doch zu weit. Der nächste Supermarkt bot reichliche Auswahl und auch zu niedrigen Preisen, das hatte ich von der Algarve anders in Erinnerung. Über Tag zog sich der Hafen wieder sein weißes Nebeltuch an. Während es in der Stadt sehr warm und schön war, wurde es bei zusätzlichem Nordwind an Bord ziemlich kühl, merkwürdiges Wetterphänomen...Zum Abend hin ist der Nebel weg, aber es bläst gewaltig. Alle Schotten dicht und die wieder genesene Heizung an, vielleicht doch ein Elektronikproblem?



Dienstag, 15. August 2017

Ria de Camarinas-Portosin

13.8.

Von A Coruna gings alleine los. Erst kein Wind, also Jockel an und laufen lassen. Dann kam der Wind wie versprochen von hinten und den Rest der Strecke blieb nur die Genua oben. Ums Cabo Villano herum und wie immer an den Kaps briste es auf, gute 30kn. Ria de Camarinas war das Ziel. Wenn es die Rias nicht gäbe, müssten sie erfunden werden. Quasi wie Fjorde, nur nicht so tief, bieten sie im Inneren immer guten Schutz vor Wind und Wellen. Die Nacht wurde bei fast Windstille vor Anker verbracht, dann kann mann auch ruhig schlafen. Irgendwas schien aber mit der Rollfockanlage nicht zu stimmen, da guckte so ein komischer Drahtstropp raus. Aber was solls, morgen ist ja auch noch ein Tag.

14.8.

Nach dem Frühstück die Bedienungsanleitung der Furlex gewälzt, alles war beschrieben nur nicht dieses Drahtdingens. Also Werkzeug geschnappt, Segel runter und die Rolltrommel zerlegt. Musste gut aufpassen, dass mir nicht irgendein Kleinteil über Bord fiel. Dabei stellte ich fest, dass sich eine Klemmschraube komplett verabschiedet hatte und die andere gelöst. Schrauben aus dem Vorrat einigermaßen passend gemacht, den Drahtstropp irgendwie wieder reingepfrimelt und alles schien zu funtionieren, puuh! Verspätet, aber es konnte weitergehen. Ohne Probleme am Cabo Finisterre vorbei und den Ria de Muros erreicht. Weiter innen befindet sich der kleine, nicht so attraktive Badeort Portosin. Die Marina ist trotzdem sehr schön. Hafentag!!!

15.8.

Ein paar Kleinigkeiten an Bord erledigt, den Rucksack genommen, shoppen war angesagt.
Alle Restaurants und Cafes, aber alle Geschäfte, es gibt 5, geschlossen. Später sollte ich erfahren, dass Maria Himmelfahrt ein hochheiliger Feiertag ist und der war gerade heute.
Noch ein bisschen an den Kommunikationsmitteln gefrickelt, aber O2 lässt leider auch keine stabile Internetverbindung zu. WLAN kannste fast komplett vergessen.

Samstag, 12. August 2017

La Coruna 2

12.8.

Seufz!!! Mein 1. Offizier (Karin), auch Versorgungsoffizier genannt, hat abgemustert. Nachdem wir in A Coruna angekommen waren, musste leider auch schon an den Rückflug gedacht werden. Evtl. wäre Vigo noch erreichbar gewesen, aber das schien uns doch zu riskant. Also wurde die Altstadt von A Coruna mehrfach erkundet. Obwohl eine richtige Großstadt, hat sich doch der Bereich um den Hafen komplett erhalten. Ca. 20 Kirchen, die älteste aus dem 13. Jhd und viele Jugendstilhäuser gab es zu bewundern. Dazwischen eine Bar, oder ein Restaurant neben dem anderen. Hauptsächlich frequentiert von Spaniern. Obwohl wirklich lohnenswert, gibt es nur wenige ausländische Touristen. In diesem Monat wurde auch noch die Volksheldin der Stadt, Maria Pita, gefeiert. Sie soll mitgeholfen haben, den Angriff der Engländer im 16. Jhd, abzuwehren. Überall in der Stadt gab es Musik, meist laut und rockig.
Als kleines Bonbon suchten wir noch eine Bucht auf, um dort 2 Tage zu ankern. Ria (ausgewaschenes Flusstal) de Ares war das Ziel. Tagsüber hat's zwar auch dort ordentlich geblasen, aber gegen Abend wurde es ruhig. Dank der Solarpanele waren wir fast autark, Wasser hatten wir genug, nicht nur um uns herum. Auch wenn es inzwischen (fast) sommerlich geworden ist, war das Wasser leider zu kalt (für uns) zum Baden, bisschen schade! Die blöde Befestigung der Heckstossleiste stand noch auf dem Programm. Dazu musste auch ein Teil der hinteren Fussreling entfernt werden, also mal wieder abtauchen in die Backskiste und noch weiter. Dort kann man dann immer wieder den Pfusch beobachten, den Bavaria bei der Produktion ihrer Schiffe baut. Eigentlich ist der ganze Brummer zusammen „gespaxt“, manchmal reichen auch ein paar Tacker. Wenn mann nicht aufpasst, kann mann sich an den Schrauben ordentlich wehtun. Auch wenn es nur eine provisorische Reparatur war, hats gedauert und viel geflucht wurde ausserdem!!
Übrigens, ich bin wieder über meine alte Handynummer zu erreichen! Ein großes Dankeschön an Tanja!!! Nach 28h war die Simkarte tatsächlich in der Marina angekommen. Da ich alle Telefonnummern mit verloren habe, müsst ihr euch schon melden! Über Kommentare freue ich mich auch, bitte direkt auf Kommentar klicken.


Dienstag, 8. August 2017

La Coruna 1


6.8.

Nach dem Regentag und der entsprechenden Nacht ausführlich den Wetterbericht studiert. Wind von hinten mit 10kn plus evtl. ein paar Böen waren angesagt, was wurde daraus: konstante 7 Bft! Also nur die Genaua gesetzt und bei fast achterlichem Wind losgeprescht. Dank der zwischenzeitlich angeschlossenen Solarpanele konnten wir es uns erlauben, den elektrischen Autopiloten (Elli) steuern zu lassen. Von Hand war's auch wirklich mühsam. In rauschender Fahrt (bis zu 8,5kn) auf Westkurs. Da der Wetterbericht für den nächsten Tag wieder Regen angesagt hatte, entschlossen wir uns, die 120 sm nach La Coruna (eigentlich A Coruna) zu wagen. Die Wellen, die von hinten ankamen, waren schon beachtlich. Wenn es bergabging, hatte man doch etwas Achterbahnfeeling. Plötzlich gab es dann eine Seeschlange, die sich am Heck festgebissen hatte. Aber es war „nur“ die achterliche Gummileiste, die sich auf einer Länge von 2 m gelöst hatte. Sie wurde notdürftig angebändselt und ich freute mich schon auf eine erneute Arbeit, haha! Die Nacht brach herein, der Wind wurde aber nicht weniger. So erkoren wir einen neuen Lieblingssitzplatz, auf dem es sich gut aushalten liess, den Cockpitboden! Ein paar Kissen drapiert und es war ganz bequem. Cabo Ortega wurde umrundet und der Wind drehte etwas mit, das scheint wohl hier typisch zu sein. Von Weitem konnten wir die Lichter der Großstadt La Coruna sehen , aber es dauerte noch 3 h bis wir da waren. Kurz davor schlief der Wind ein. Gut, da ich nicht gerne Anlegemanöver bei starkem Wind fahre. Laut Reeds war die Einfahrt in die Marina eindeutig, dass man aber die Molenbefeuerung durch eine Diskobeleuchtung ergänzt hatte, machte die Sache nicht einfacher. Die eigentliche Marinaeinfahrt bestand dagegen nur aus ein paar Tranfunzeln, auch die Marina selber kaum beleuchtet. Irgendwie schafften wir es dann doch, um 0430 in einer Box festzumachen.

Cudillero


5.8.

Der nordspanische Sommer macht mal wieder Pause. Bei Nieselregen in Gijon abgelegt und nur ein kurzes Stück geplant. Das klappte sogar! Nur unter Motor ging's nach Cudillero. Eigentlich nicht wirklich erwähnenswert, wenn nicht das Bojenmanöver und die tolle Aussicht gewesen wären. Erstmal die Einfahrt zu finden, war schon eine Herausforderung. Ganz schmal und von spitzen Felsen gesäumt. Im Hafenbecken angekommen, welche Boje nehmen wir denn nun? Mit Mühe eine mit der Aufschrift "Transit" gefischt und vorne belegt. Im Reeds stand was von Achterboje, also auch noch eine zweite für hinten geangelt. Soweit so gut, wenn der Hafenmeister, der das Ganze schon längere Zeit beobachtete, nicht etwas dagegen gehabt hätte. Plötzlich war er da und gab uns auf Spanisch zu verstehen, dass immer nur eine Boje vorgesehen sei. Diese hat dann zwei Muringleinen, man muss sie komplett mit allem Schmodder und Ziegelsteinen, die zur Beschwerung der Leinen dienen, an Bord holen. Anschliessend kann man/frau dann die Leinen vorne und achtern belegen. Merkwürdiges System! Und dann kostete das auch noch 25€ ohne jegliche Zusatzleistung.

Freitag, 4. August 2017

Biskaya-Gijon

Spananien Olé!!! Und es ist Sommer...
Nach 80 Stunden haben wir die Biskaya überquert und sind nicht ganz so westlich wie gedacht in Gijon angekommen. Aber immer der Reihe nach.
Am Montag war die berechnete Abfahrtszeit gegen 1400. Da alle Vorbereitungen getroffen waren, inkl. der Notfalltonne, das Schlauchboot nochmal nachgepumpt, waren wir doch etwas kribbelig. Der letzte Spül wurde gemacht und...die Frischwasserpumpe gab komische Geräusche von sich. Also Achterkoje ausgeräumt und dem Problem auf den Grund gegangen. Tatsächlich hatte sich der Bajonettverschluss des Vorfilters gelöst und es dröppelte in die Bilge. Schnell gelöst und da einige andere Segler auch losmachten, waren wir dabei. Aussen um die Ile Ouessant herum und dann südwärts. Die ersten Delfine liessen sich blicken, die erste Sichtung wurde unserer Freundin Gaby aus Dormagen gewidmet! Der Südwestwind, wie erwartet, zwang uns zu langen Kreuzschlägen. Gegen Abend warfen wir den Volvo an und motorten die Nacht gegenan. In der Nacht kamen die Delfine wieder, aber nicht, um uns zu besuchen, nein, sie waren parallel zu unserem Brummer auf der Jagd! Im Schein der Navilichter sprangen Fische aus dem Wasser, auf der rechten Seite grün und folgerichtig auf der linken Seite rot. Ein faszinierendes Schauspiel!!
Am Dienstag dann wieder an der Kreuz, leider frischte der Wind erheblich auf. In der Kombination mit fiesen Wellen aus allen Richtungen war die Nacht wirklich sch...Meinerseits kamen schon Überlegungen auf, bis zur Wetter/Windbesserung abzulaufen, aber wohin? Schliesslich kam ein fauler Kompromiss heraus, mit 2. Reff und 60 Grad zum Wind war es einigermaßen erträglich. Allerdings konnten wir so nur die Südostecke der Biskaya anlegen, auch doof. Die Hoffnung lag auf dem nächsten Tag, aber erst gegen Mittag beruhigte es sich etwas und wir konnten unsere Kreuzerei fortsetzen, so war möglicherweise Santander zu erreichen, oder sogar Gijon.
Die Nacht war dann gespenstisch. Kaum noch Welle, ausser der Atlantikdünung und moderater Wind. Keine Menschenseele über Stunden unterwegs, auch das AIS zeigte keine Signale. Aber Schlafen war etappenweise wieder möglich, was für eine Erleichterung! Der Rest bis Gijon wurde dann zu 2/3 segelnd und 1/3 motorend erledigt. Erst ca. 10 sm vor der Küste liessen sich die ersten Umrisse erahnen, dann die Enttäuschung, von See aus nur Industrieanlagen und Hochhäuser zu erkennen, aber was solls, nach über 3 Tagen tut's jeder Hafen. Bei der Ankunft dann trübe Aussichten, alle Besuchersteiger mit Flatterband gesperrt, wie wir später erfahren sollten, wegen einer Regattaveranstaltung. Gegen 2200 dann in irgendeine Box eingefahren und festgemacht. So lagen wir direkt vor der wunderschönen Altstadt und konnten endlich mal wieder richtig schlafen.
Heute Großreinemachen vom Schiff und auch große Wäsche erledigt. Auf zum Einkaufen und Stadterkundung! Sehr, sehr schön! Ist wohl ein Badeort mit viel Historie, Römer und so. Tausend Restaurants und Bars, tolle alte Gebäude und einen, vielleicht auch mehr, Supermarkt mit Fischtheke! Und alles sehr preiswert! Mit 2 vollbeladenen Rucksäcken zum Schiff zurück und bei einem Glas Weisswein im Cockpit der Folkloremusik gelauscht, bis dass das Gequäke der Dudelsäcke kaum noch zu ertragen war.