Die Zeit vergeht...
Ist schon 2 Monate her, seit dem
letzten Lebenszeichen, also wird mal wieder etwas geschrieben.
Was ist passiert? Nichts Schlimmes und
das ist auch gut so!
Beide „Kinder“ kamen mich besuchen,
zuerst Nicky mit Sabine. Mit denen segelte ich nochmal runter zu den
Tobago Cays und besuchte damit zum zweiten Mal eines der Hilights.
Und weils so schön war, buchten wir dort einmal Lobster vom Grill.
Inklusive war das Abholen vom Schiff und das nächtliche
zurückbringen. Alleine diese Fahrt war das Geld wert! Beim Zusteigen
der beiden Engländer wären wir fast gekentert, weil das Paar schon
ihren Hochzeitstag begossen hatten. Dann gings aber mit Vollgas zum
Dinner und nach Rumpunsch, Lobster mit Beilagen und einem Bier in
stockfinsterer Nacht zurück. Schlauerweise hatte ich das Ankerlicht
nicht eingeschaltet, so dass wir kaum die „FLY“ fanden. Aber es
waren ja junge Leute mit scharfen Augen an Bord.
Bei der Hinfahrt hatten wir ein
Erlebnis der besonderen Art! Kurz vor der Nordspitze von Bequia kamen
starke Böen auf, eine hatte sogar 50 kn (Windstärke 10). Dank
inzwischen eingespielter Crew, Nicky hat wohl doch ein Seglergen, war
schnell gerefft und die Bucht wurde angesteuert. Auf den Wellen
tanzend kam uns ein kleines Schlauchboot mit Mann an Bord entgegen, der eine
dicke Kamera fast freistehend balancierte und einkommende Schiffe
fotografierte, spektakulär!! Das Foto wurde uns dann später zum
Kauf angeboten und ich schenkte es Nicky zum Andenken.
Die 19 Tage mit den Beiden verflogen
und wieder war Martinique meine zweite Heimat. Ach ein bisschen war
doch passiert, beim Anreissenn des Aussenborders habe ich mir schwer
die Schulter gezerrt, da hab ich sogar jetzt noch Spaß dran.
Und bei der Überfahrt von einer Marina
zu der anderen auf Martinique zog ich mir beim Segelbergen eine tiefe
Fleischwunde am Fuß zu. Dank guter Ausstattung (Karin!!!) konnte ich
diese auf hoher See klammern und ausser einer dicken Narbe ist alles
gut gegangen.
Der elektrische Autopilot konnte von
mir repariert werden, Nicky hatte mir eine Leerspule gebastelt, aus
Pappe und Epoxy. Diese bewickelte ich mit 100m Lackdraht und vergoss
sie dann mit Epoxy im alten Gehäuse. Es funktioniert! Falls es hält,
ca. 560€ gespart!
In Le Marin nahm ich dann meine Tochter
und ihren Freund Max auf. Da diese nur 2 Wochen Zeit mitgebracht
hatten, war der Radius etwas beschränkt. Aber auch auf Martinique
gibt es schöne Buchten, z.B. die Schildkrötenbucht (Anse d' Arlets)
und St. Pierre. Turtles haben wir da auch tatsächlich täglich
gesehen und mit der GoPro gingen die Kinder auf die Jagd.
Trotzdem wollten wir noch etwas weiter
und sind diesmal nach Norden gesegelt. Dominica hieß das Ziel. In
der Bucht von Roseau gingen wir an eine wenig vertrauenserweckende
Boje, aber sie hielt! Die Auswirkungen des schweren Hurrikans, der
2017 fast die ganze
Insel platt gemacht hatte, sind noch zu sehen.
Alle großen Bäume weg und Bautätigkeiten überall. Schade um
dieses in den Führern beworbene Wanderparadies. Aber im nächsten
Jahr sollte wohl alles wieder fit sein?!
Wir verweilten deshalb auch nicht
länger als notwendig und steuerten die Iles des Saintes unterhalb
von Guadelupe an. Ein winziges Archipel mit guter touristischer
Anbindung, aber wirklich schön!!!
Eine Insel ist jetzt unbewohnt und
steht unter Naturschutz. Neben verfallenen Gebäuden einer alten
kleine Hotelanlage gibt es Ruinen der Verteidigungsanlagen aus dem
17.Jhdt zu begucken. Und natürlich viel Natur! Baden und Schnorcheln
sind ebenfalls ein Traum.
Es war so schön, dass wir 3 Tage
blieben und die Rückfahrt nach Martinique in einem Rutsch in 16
Stunden abrissen. Ein bisschen ungewohnt für meine Crew, aber nicht für den
Skipper!
So konnten wir nochmal nach St. Pierre
vor Anker gehen, hatte zuletzt immer gut geklappt, so auch jetzt. Ein
leckeres Abendessen, fast schon zum Abschied, war auch noch drin. Nur
die Dinghifahrten habens ja immer in sich, nasse Hintern inklusive.
Inzwischen hatte sich dann auch noch
mein drittes Handy verabschiedet, aber diesmal ohne mein Zutun.
Zuerst immer abgestürzt und dann nicht mehr startbar, alle Tricks
aus dem Internet halfen nicht. S.E. kommt mir nicht mehr aufs Boot,
auch die Fotos waren Sch...
Abgesetzt habe ich dann K und M wieder
in Fort de France, der kürzere Weg zum Flughafen gab den Ausschlag.
Bei 20h Reise kommts auf jede Minute an!