Freitag, 31. August 2018

Neuss-Norf

18.8.2018

Dann heisst es Abschied nehmen vom Brummer!
Abends noch lecker Essen im Bistro, am nächsten Morgen dann einigermaßen Klarschiff gemacht und Karin fährt mich nach Norf. Schon ein wenig komisches Gefühl...

Montag, 20. August 2018

Vollbracht!!!

Amsterdam 16.8.

Früh am Morgen lege ich in Scheveningen ab, um die günstige Tide Richtung Ijmuiden zu erwischen. Mit zuerst leichtem, später durchaus kräftigem achterlichen Wind geht es zügig voran. Kurz vor der Hafeneinfahrt nach Iijmuiden bläst's ordentlich und leider muss ich abdrehen, da einige Pötte natürlich Vorrang haben. Bin heilfroh, als ich die Mole passiert habe, die Wellen waren nicht ohne. Die Öffnungszeiten der Schleuse sind mir wie immer nicht erinnerlich, also halte ich mal langsam einfach drauf zu. Von Weitem erkenne ich schon die anderen wartenden Boote und es gelingt mir, als Vorletzter noch einzulaufen. Die anschliessende Kanalfahrt bis Amsterdam ist unspektakulär.
Diesmal möchte ich die neue Amsterdam-Marina auf der linken Seite ausprobieren. Wirklich eine gute Adresse! Die sanitären Anlage erste Sahne. Mit ein paar hundert Metern Fußmarsch erreicht man die kostenlose Fähre, die einen zum Hauptbahnhof bringt. Dort ist allerdings Aufmerksamkeit gefordert, damit man als Landei nicht von Fahrradfahrern übergemangelt wird. Die rasen ganz schön durch die Stadt!

Lelystad 17.8

Und dann sind es nur noch 5h bis zum alten und neuen Heimathafen, der Deko Marina in Lelystad.
Noch einmal alleine schleusen und Kurs auf den Meldesteiger. Aber es ertönt ein Pfiff und ich sehe Karin, die den Liegeplatz schon beim Hafenmeister erfragt hat und mich einweist. Der letzte Anleger (für dieses Jahr...) gelingt, angekommen nach 13,5 Monaten!!!

Donnerstag, 16. August 2018

Zeebrugge-Stellendam-Scheveningen

Zeebrugge 13.8.

Und immer schön auf die Gezeiten achten! Leider hat mein Nachbar eine andere Zeitrechnung und so lege ich deutlich vor meiner berechneten Zeit mit ihm ab. Die meisten wollen wohl nach Oostende, aber mich zieht's weiter. Bei gutem Wind stehe ich auch schon bald vor der Hafeneinfahrt von Zeebrugge. Da heisst es mal wieder, gut aufpassen!!! Hier gehen nämlich auch die ganz dicken Pötte rein und raus. Bei fiesem Querstrom gebe ich Vollgas, um in den rettenden Vorhafen zu gelangen. Danach kann man sich leicht verirren, bis man die versteckten Marinas findet. Aber einen fast Pfadfinder kann das nicht schrecken und so werde ich bald freundlich in einer fast leeren Marina (Gäste) empfangen. Und es ist auch keiner da, der fragt warum ich schon wieder der Langsamste bin. Den Ort selber kann und sollte man schnell vergessen, ausser man möchte mit der Bahn in 15 min nach Brügge fahren. Aber ich liege ruhig und das ist ja auch was wert!

Stellendam 14.8.

Die weitere Planung gestaltet sich schwierig, da die zurückzulegenden Distanzen kaum in eine Tide passen.
Da bleiben nur die Schelden oder...
Slijgat!!! Die Anfahrt ist zwar zeitaufwändig, da man sich genau an den Tonnenstrich halten muss, um nicht auf Schiet zu sitzen, aber es stellt sich heraus, dass man auch vor der Schleuse Anlegemöglichkeiten hat. Im Dunkeln pirsche ich mich an ein anderes festgemachtes Boot an und es gelingt mir lautlos anzulegen. Erst auf mein Klopfen gibt es Reaktionen und der Skipper hilft noch etwas. Leider teilt er mir auch mit, dass er mit der ersten Tide ablegen möchte, also um 6 h.
Wieder nicht ausschlafen!

Scheveningen 15.8.

Um 6h raus aus den Federn, um kurz ab- und anzulegen und noch ein bisschen schlafen.
Der Gedanke an's Hoek lässt mich aber nicht zur Ruhe kommen. Vor ein paar Jahren sind wir dort schon einmal vorbei und mussten mit Vollgas, Strömung und damit 9 kn zwischen den Dampfern durch.
Ich studiere ausführlich den Reeds und halte mich streng an die empfohlene Route. Zusätzlich melde ich mich zeitig bei „Maas Control“ per Funk an und bekomme tatsächlich freundliche Anweisungen bezüglich meiner beabsichtigten Querung des „Maas Geul“.
Damit war es dann halb so schlimm und der weitere Weg nach Scheveningen ist insgesamt sehr entspannt. Die Marina von Scheveningen ist immer total überfüllt, lege mich als Dritter ins Päckchen. Die müssen ein Schweinegeld machen, da jeder vorhandene Platz doppelt oder dreifach genutzt wird.

Sonntag, 12. August 2018

Dieppe-Boulogne-Dunkerque

Dieppe

Da auch mein Sohn etwas vom schönen Dieppe haben sollte, blieben wir noch einen Tag und erkundeten Stadt und Umgebung. Die traurigen Überreste des 2.Weltkriegs sind wie fast in der ganzen Normandie noch als „Mahnmale“ erhalten. Vor dem D-Day hatte es 1942 schon einen Versuch der Alliierten gegeben, in der Normandie/Dieppe zu landen. Dieser war wohl sehr schlecht vorbereitet und so gerieten hauptsächlich Kanadier ins MG-Feuer der möglicherweise sogar informierten Deutschen. Viele junge Männer starben sinnlos, wie immer im Krieg, der Rest geriet in Gefangenschaft, nur ein knappes Fünftel kam zurück nach England. Einige Historiker vertreten die Meinung, dass Churchill die Kanadier verheizt hat, um den Russen, die auf einer 2. Front bestanden, zu zeigen, dass dieses 1942 noch nicht möglich sei. Krieg ist schon schlimm, aber dann noch diese politischen Spielchen...
Dann sollte es losgehen nach Boulogne sur Mer...
Aber es blieb beim Versuch, Wetter, Wind und Wellen waren uns nicht wohlgesonnen, wir kehrten nach 3h um und fuhren zurück. Die Heimfahrt meines Sohnes musste natürlich ganz neu geplant werden. Tatsächlich konnte er am Samstag um 0751 erst mit dem Zug nach Rouen, von dort weiter nach Paris und schlussendlich nach Köln/Neuss fahren. Aber 8h und vielfaches Umsteigen neben relativ hohem Preis waren erforderlich.

Boulogne s.-M.

Als Nicky den Zug bestieg, legte ich in Dieppe ab und fuhr weitestgehend unter Motor in 9h nach Boulogne. Die Hafeneinfahrt ist, wie schon mal beschreiben, etwas tricky, aber ganz vorsichtig tastete ich mich herein. Voll wars!!! Ganz im hintersten Eckchen gab's noch ein Plätzchen. Wie ich da reingekommen bin, weiß ich bis heute nicht. Das nette niederländische Ehepaar von der „Vrijheid“, dem ich schon mehrfach begegnet bin, half beim Festmachen. Und ein Begrüßungsbier im Kreise von 3 Bootsbesatzungen war auch noch drin. Alle haben wohl irgendwie das gleiche Ziel, zurück in die Niederlande oder nach Belgien. Ein bisschen Erzählen in Deutsch-Niederländisch-Englisch rundete den Umtrunk ab.

Dunkerque 12.8.

Ich schaute zwar auch selber in die Gezeitentabelle, aber eigentlich brauchte ich nur dann abzulegen, wann es die anderen machten. Ich war nicht der Letzte, der losfuhr, aber der Letzte der in Dunkerqe ankam. Und das trotz ausreichend Wind und Schiebestrom. Eine Erklärung ist möglicherweise der lange Bart, der am Schiffsrumpf gewachsen ist. Eine zweite der Ausfall der normalen Genua, so dass ich nur die kleinere Ersatzgenua fahren kann. Vielleicht sind aber alle anderen einfach nur bessere Segler?

Mittwoch, 8. August 2018

Le Havre-Fecamp-Dieppe


Le Havre 4.8.

Auch wenn LH nicht zu meinen Lieblingshäfen gehört, passte er gut ins Streckenkonzept. Ausschlaggebend war aber die Tatsache, dass sich für Sonntag mein Sohn angemeldet hatte. Er nahm die „Tortur“ auf sich, mit dem Bus von Mönchengladbach über Paris nach LH zu fahren. Das war zwar sehr billig, brauchte aber auch 14h!

Fecamp 6.8.

Diesen Ort hatte ich bisher noch nicht besucht, da er laut Revierführer eigentlich gezeitenabhängig sein sollte. Bei nicht absolutem Niedrigwasser kann er aber gut angefahren werden und der Ort ist lohnenswert. Leider fand die Überfahrt im Nebel statt und kostete unsere volle Aufmerksamkeit.

Dieppe 7.8.

Aber jetzt wieder nach Dieppe, meiner Lieblingsstadt in der Normandie! Inzwischen war es sogar hier schwülwarm geworden und es begann zu gewittern. Blitze auf See sind nicht meins, das Handy landete in Alufolie gewickelt im Backofen und die Notfalltonne wurde aufgerüstet. Bei Ankunft in Dieppe war der Spuk vorbei, aber es regnete. Am nächsten Morgen zeigte sich das Deck mit Sahara?-Sand überzogen.



Samstag, 4. August 2018

Guernsey-Cherbourg-St.Vaast-Arromanche

Guernsey-Cherbourg-St.Vaast-Arromanches

Wie immer guter Service durch die Marineros in Guernsey. Da ich am nächsten Morgen den Gezeiten entsprechend früh los muss, bleibt nur ein Anleger im äusseren Hafenbecken. Inzwischen sind einige Stege verlängert worden, so dass man auch an Land gehen kann. Mehr als Hafengebühren zu bezahlen und einen kleinen Spaziergang machen geht aber zeitlich leider nicht mehr, obwohl St.Peter Port immer einen Besuch wert ist!

1.8.18!!!

Morgens um 0600 geht’s los mit Ziel Cherbourg. Gerade in dieser Ecke muss man sehr gut mit den Gezeiten rechnen, weil es geht ja durch das Race of Alderney am Cap de La Hague vorbei. Tatsächlich nehme ich unter geringem Motoreinsatz immer mehr Fahrt auf. In der Spitze sind es 10,5kn! Da möchte ich wirklich nicht bei Wind gegen Strömung sein... So wird Cherbourg zeitig gegen späten Vormittag erreicht und es sind auch noch ausreichend Gastliegeplätze vorhanden, das soll sich aber im Laufe des Tages schnell ändern.

2.8.

In Cherbourg muss ich nicht mehr ganz so früh starten, will auch nur um die Ecke rum nach St Vaast. Da wirklich ruhiges Sommerwetter mit wenig Wind, werfe ich dort den Anker und geniesse die Sonnenstunden.

3.8.

Und weiter geht’s. Diesmal ist Arromanches mein Ziel, wo es wohl Ankermöglichkeiten gibt. Diese befinden sich innerhalb eines halbzerbrochenen Betonrings. Das sind die Überbleibsel eines provisorischen Hafens, den die Allierten 1944 von England rüber transportiert hatten. Wirklich viel Schutz vor Schwell ist zwar nicht vorhanden, aber für eine einigermaßen ruhige Nacht ist der Ankerplatz geeignet.

Mittwoch, 1. August 2018

Roscoff - Treguier





Roscoff 2

Von Laberwrack musste ich wohl oder übel Roscoff, meinen Angsthafen, anlegen. Diesmal natürlich etwas schlauer, fuhr ich bei fast Hochwasser ein, wohlgetan! Die Strömung war zu vernachlässigen und der nette Hafenmeister wies mir auch einen Anlegeplatz an einem Längssteiger zu. Kurz nach mir lief dann die „Martini“ mit Solosegler Thomas ein. Ihm half ich kurz mit den Leinen und lud ihn für später auf ein Bier ein. Daraus entwickelte sich eine sehr nette Beziehung. Wir gingen zusammen einkaufen, kochten und aßen zusammen. Da wir beide der Meinung waren, daß wir keinen Starkwind bräuchten, blieben wir 3 Tage in der Marina. Abends trafen wir uns zum Bier oder viel Wein und quatschten bis weit nach Mitternacht. Er ist ein jung gebliebener 49jähriger und gelernter Bootsbaumeister, jetzt in Diensten der VW-AG. Da gab es natürlich viel zu erzählen, aus Fachgesprächen wechselten wir aber schnell auf die persönliche Ebene. Imponierend war sein beruflicher Werdegang, aber auch die Tatsache der musikalischen Begabung (Schlagzeuger) und seine Sprachkenntnisse. Neben perfekt englisch und gut französisch sprach er auch noch italienisch, Supertyp!!!
Er wollte später weiter nach Jersey und ich nach Guernsey, so konnten wir noch die Etappe nach Treguier zusammen machen. Leider kamen wir in dem absoluten Traumort erst nach 21h an. Trotzdem musste ein kurzer Spaziergang sein. Langsam meldetet sich auch der Hunger, aber versuch mal nach 2130 in Frankreich etwas zu essen zu bekommen! Also wurde das eigentlich schon aufgegessene Brathähnchen vom Vorvortag noch zerpflückt und ich bereitete Reis mit Curryhuhn, lecker!
Am nächsten Morgen ging's den Gezeiten entsprechend relativ früh los, er bog dann nach rechts ab und ich nahm direkten Kurs auf St. Peter Port (Guernsey).