Sonntag, 12. August 2018

Dieppe-Boulogne-Dunkerque

Dieppe

Da auch mein Sohn etwas vom schönen Dieppe haben sollte, blieben wir noch einen Tag und erkundeten Stadt und Umgebung. Die traurigen Überreste des 2.Weltkriegs sind wie fast in der ganzen Normandie noch als „Mahnmale“ erhalten. Vor dem D-Day hatte es 1942 schon einen Versuch der Alliierten gegeben, in der Normandie/Dieppe zu landen. Dieser war wohl sehr schlecht vorbereitet und so gerieten hauptsächlich Kanadier ins MG-Feuer der möglicherweise sogar informierten Deutschen. Viele junge Männer starben sinnlos, wie immer im Krieg, der Rest geriet in Gefangenschaft, nur ein knappes Fünftel kam zurück nach England. Einige Historiker vertreten die Meinung, dass Churchill die Kanadier verheizt hat, um den Russen, die auf einer 2. Front bestanden, zu zeigen, dass dieses 1942 noch nicht möglich sei. Krieg ist schon schlimm, aber dann noch diese politischen Spielchen...
Dann sollte es losgehen nach Boulogne sur Mer...
Aber es blieb beim Versuch, Wetter, Wind und Wellen waren uns nicht wohlgesonnen, wir kehrten nach 3h um und fuhren zurück. Die Heimfahrt meines Sohnes musste natürlich ganz neu geplant werden. Tatsächlich konnte er am Samstag um 0751 erst mit dem Zug nach Rouen, von dort weiter nach Paris und schlussendlich nach Köln/Neuss fahren. Aber 8h und vielfaches Umsteigen neben relativ hohem Preis waren erforderlich.

Boulogne s.-M.

Als Nicky den Zug bestieg, legte ich in Dieppe ab und fuhr weitestgehend unter Motor in 9h nach Boulogne. Die Hafeneinfahrt ist, wie schon mal beschreiben, etwas tricky, aber ganz vorsichtig tastete ich mich herein. Voll wars!!! Ganz im hintersten Eckchen gab's noch ein Plätzchen. Wie ich da reingekommen bin, weiß ich bis heute nicht. Das nette niederländische Ehepaar von der „Vrijheid“, dem ich schon mehrfach begegnet bin, half beim Festmachen. Und ein Begrüßungsbier im Kreise von 3 Bootsbesatzungen war auch noch drin. Alle haben wohl irgendwie das gleiche Ziel, zurück in die Niederlande oder nach Belgien. Ein bisschen Erzählen in Deutsch-Niederländisch-Englisch rundete den Umtrunk ab.

Dunkerque 12.8.

Ich schaute zwar auch selber in die Gezeitentabelle, aber eigentlich brauchte ich nur dann abzulegen, wann es die anderen machten. Ich war nicht der Letzte, der losfuhr, aber der Letzte der in Dunkerqe ankam. Und das trotz ausreichend Wind und Schiebestrom. Eine Erklärung ist möglicherweise der lange Bart, der am Schiffsrumpf gewachsen ist. Eine zweite der Ausfall der normalen Genua, so dass ich nur die kleinere Ersatzgenua fahren kann. Vielleicht sind aber alle anderen einfach nur bessere Segler?

2 Kommentare:

  1. Fly nähert sich ihrem Heimathafen - es ist einfach unglaublich!!! Was werden wir Blog-Junkies nur demnächst ohne diese spannenden Segel-Appetithäppchen tun?

    Gruß an dich, lieber Klaus, von Sigrid

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  2. Ja so ist es, liebe Sigrid. Die "Heimat" zieht und es geht mit Sauseschritten vorwärts

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