Sonntag, 30. Juli 2017

Laberwrack 2


29.7./30.7.

Regen den ganzen Tag, reichte gerade am Nachmittag für einen kleinen Spaziergang zum Supermarkt.

Heute dann eher bretonisches Wetter, Wolken lösen sich mit Sonnenschein ab, eigentlich ganz angenehm. Haben einen ausgedehnten Spaziergang unternommen, vorher noch das Schloss vom WC repariert, genauer gesagt, es mit dem Schloss der Achterkabine getauscht. Das war natürlich seitenverkehrt, so dass der Schnapper gedreht werden musste. Eine ziemliche Fummelsarbeit. Zum frühen Abend alles für morgen klariert. Wasser aufgefüllt, Diesel mit Kanister geholt, alle Motorbetriebsstoffe geprüft und etwas Öl nachgefüllt, die Biskaya kann kommen!

Segeln heute?!


Ja, das gehört heute zum Segeln auch dazu. Die Möglichkeiten sind vorhanden, warum soll man sie dann nicht nutzen. Auf beiden Läppis befinden sich als Backup Karten und können mit Opencpn als Plotter genutzt werden. Die vielen elektrischen und elektronischen Helferlein sind sehr angenehm, sind wahrscheinlich aber auch die ersten, die ausfallen werden, dessen muss man sich bewusst sein! Siehe Heizung und Sensor für Fäkaltank. Wenn am Ende Kiel, Rumpf, Ruder und Rigg noch instand sind, will ich mich nicht beschweren. Und irgendein GPS-Signal wird sicher noch funktionieren.

Freitag, 28. Juli 2017

L'Aber Wrac'h

27.7.

Es muss ja weitergehen! Wettervorhersage sagt nix Gutes, Wind von vorne, eher sonnig. Los geht’s!
Am Wind mit einer Hackwelle, weil Wind gegen Strömung, lässt den Brummer ordentlich hoppsen. Dann passiert´s, der Anker löst sich und rauscht aus. Tief genug ist es, sonst hätte er noch gegriffen. Trotzdem dauert es mehr als eine halbe Stunde, bis er gebändigt ist. Mit Hilfsleine erst mal entlastet und dann über die Genuawinsch reingeholt, Ankerwinde ham wir nicht. Nach der Aktion bin ich nassgeschwitzt und beschliesse, den Rest gegenan unter Motor zurückzulegen. Auch nicht wirklich erquicklich, ihr wisst schon, die Welle! Aber der Schiebestrom hilft mal wieder und gegen Nachmittag haben wir L´Aber Wrac´h (sprich Laberwrack) erreicht. Da wollte ich schon immer mal hin, allein wegen des Namens. 28 kn Wind von schräg hinten machen das Anlegen auch nicht gerade einfach, der Hafenmitarbeiter muss mit dem Schlauchboot gegenhalten, damit wir den Luvteil der Box auch erreichen.

28.7.

Der Ort ist klein, gibt ein paar Restaurants, der Supermarkt ist im nächsten Ort, uns gefällt´s hier! Aber viel Segelaktivitäten für die Youngsters, die bei Windstärke 7 Katsegeln, Surfen und ähnliches lernen. Die meisten haben wohl Spass daran, auch wenn sie uns ein wenig leid tun.
Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind weiterhin nicht berauschend, ich befürchte vor Montag kommen wir hier nicht weg.
Die Heizung ist ausgefallen, ist zwar nicht ganz so schlimm, sind ja noch ca. 20 Grad. Um an sie ranzukommen, muss die gesamte Backskiste leergeräumt werden. So kommen wir auf die Idee, auch noch die Kuchenbude (Zelt fürs Cockpit) aufzubauen. So konnten wir unser Wohnzimmer noch um einen Wintergarten erweitern, sehr angenehm. Ausbau, Reinigung und Wiedereinbau der Heizung nehmen mehr als 4 Stunden in Anspruch, um dann festzustellen, dass wahrscheinlich der Glühstift oder die Brennereinheit defekt sein müssen. Wer sowas noch bei sich rumfliegen hat, bitte melden: Webasto Air Top 3500 D!!!


Donnerstag, 27. Juli 2017

Roscoff

25./26.7.


Fast ausschlafen! 0930 ablegen in Lezardrieux und nach leichtem Halbwind bis zur Flussmündung an die Kreuz. Mit langen Schlägen und wieder zuviel Segelfläche, Klaus wann lernst du das endlich?! Der berechnete Schiebestrom stimmte allerdings, immerhin etwas. Deshalb kamen wir trotz der längeren Strecke gut voran. Ca. 1 Stunde vor Roscoff begann der Strom zu kippen und die letzte halbe Stunde musste der Motor mit ran. Dann kam´s dicke! Es wurde schon vor der in der Marina herrschenden Strömung gewarnt, aber lesen und umsetzen sind ja bekannterweise zweierlei. An der zugewiesenen Box standen standen schon etliche Helfer bereit, um die Leinen anzunehmen. Der erste Anlauf trieb uns einfach quer weg, der zweite konnte noch durch Vollgas rückwärts mit Mühe abgebrochen werden. Mein Bauchgefühl riet vom dritten Anlauf ab, hätte ich mal drauf gehört! Mit ordentlich Schub in die Box, beim Abstoppen ergriff uns der Strom und wir schrappten am Nachbarlieger entlang. Nach dem Festmachen Schadensbesichtigung: Bei uns dicke Kratzer an der Bordwand, gottseidank an der gleichen Seite wie die Holländerschramme. Am Nachbarschiff eine undefinierbare Drahtkonstruktion verbogen, er machte zwar auch noch eine Schramme geltend, aber die herbeigerufenen Werftarbeiter konnten das nicht nachvollziehen. Also blieb es bei 40€.
Auf zur Stadtbesichtigung! Roscoff zwar sehr schön mit tollen bretonischen Häusern, aber schon überrestauriert, sehr auf Tourismus ausgelegt, möchte nicht sehen wie´s hier in der Hauptsaison aussieht. Die beginnt wohl erst im August. Heute dann Regentag, oder besser gesagt, flüssige Sonne!

Montag, 24. Juli 2017

St.Helier-Lezardrieux

Gestern zeigte sich das Wetter auf Jersey von seiner etwas besseren Seite. Wir trauten dem Braten allerdings nicht und sind in Seestiefeln und Ölzeugjacke losgezogen. Ab in den Bus (Tagesticket 16 Pounds) und in den nächsten Ort, von dort ca. 10 km in den nächsten, für Wanderer sicher sehr schön, aber für uns...
Dort noch den Bus zurück nach St. Helier erwischt und auch noch einen kleinen Abstecher nach St.Aubin (schönster Ort auf Jersey laut Reiseführer) unternommen. Die letzten Pfunde im Supermarkt verprasst, viel gab´s nicht dafür, Preise sind fast doppelt so hoch wie in Deutschland.
Insgesamt muss ich sagen, dass der Hype um die Kanalinseln nicht gerechtfertigt ist. Alderney ist noch recht urtümlich, aber die beiden Großen vollkommen touristifiziert und Jersey zusätzlich eine ausgewiesene Finanzinsel. Für Wanderer gibt’s einiges zu tun, aber das kann man woanders auch.
Der heutige Tag ein Auftakt nach Maß für Karin! 6-7 Bft Wind gegenan und dann auch noch nicht mal ausschlafen. Erstmal ran an die Tanke und roten Diesel (steuerfrei) abgegriffen. Raus aus der Hafeneinfahrt und mit Vollzeug die 30 kn Wind angegangen. Aber selbst dem Brummer wurde es zu nass und als noch das untere Drittel des Vorsegels von den Wellen durchnässt war, hatte der Skipper ein Einsehen und es wurde ordentlich gerefft. Dank der gut eingeschätzten Tidenströmung machten wir aber noch flotte Fahrt. Lezardrieux wurde angesteuert und sogar gefunden! Kurz vor der Flussmündung Segel geborgen und Motor an. Aber was sind das für Vibrationen? Und Fahrt machen wir auch kaum noch. Kurzen Motorcheck, Kühlwasser kommt, dreht auch ausgekuppelt hoch, also Schraubenproblem. Beherzte Rückwärtsfahrt und „irgendwas“ hat sich gelöst, vom Propeller!!! Danach alles wieder gut!
Ein gutes Stück den Fluss noch hinauf zur Marina, natürlich auch fast alles voll, aber nur Einheimische. Wieder mal irgendwo dazwischen gequetscht, passte gerade.
Erst Hafenmeister, dann kurz das Boot mit Süßwasser abspritzen und da sehe ich es! Hat mich mein Gehör in der vorletzten Nacht, als der Holländer ablegte, doch nicht getäuscht. Ein ewig langer Kratzer an der Bordwand, wie er nur vom Heck einer Yacht herrühren kann. Wenn ich´s beweisen könnte,
würde ich den Schiffsnamen hier veröffentlichen...
Schon das 2. Erlebnis ähnlicher Art, der erste Schiffseigner hat auch noch nicht auf meine mail reagiert. Man kann fast den Glauben an die Niederländer verlieren.
Der Ort Lezardrieux ist typisch Brittany (Bretagne) und braucht sich vor den Orten auf den Kanalinseln nicht zu verstecken. Hier leben anscheinend noch wirklich normale Menschen und der Tourismus ist eher nebensächlich. Vom Nachbarboot erklangen doch tatsächlich Akkordeonklänge und das im Licht einer schönen Abendsonne.

Samstag, 22. Juli 2017

Jersey

Ein wichtiges Zwischenziel ist erreicht, St. Helier auf Jersey. Und das ganz alleine, schon eine gewisse Genugtuung. Die Überfahrt von Guernsey war schnell mit allerding wirklich großen Wellen von schräg hinten, beim zurückschauen konnte einem schon etwas mulmig werden. Aber die Wellen gingen, wie es sich gehört, unter dem Schiff durch und der Surf begann. Auch St. Helier ist eine Gezeitenmarina, getrennt durch ein "Sill" vom Vorhafen. Etliche Yachten lagen am Warteponton und der Angestellte des Hafenbureaus, der in seinem Böötchen die Runde drehte, war mehr mit seinem Handy beschäftigt, als mit den ankommenden Yachten. Auch ich wurde erstmal geflissentlich ignoriert, bis ich durch intensives Winken auf mich aufmerksm machen konnte. Das Begehren, in die Marina einlaufen zu wollen, stieß nicht auf Gegenliebe, sie sei fast voll. Ob ein Platz in der zweiten Reihe am Wartesteiger auch ok sei? Besser als nix, so nahm mich ein netter Holländer längsseits und gut wars. In der Marina knubbelten sich tatsächlich die Yachten und lagen auch im Päckchen. Draussen war´s nicht schlechter, nur ein bisschen rolliger. Am nächsten Tag ab in den Bus zum Flughafen, Karin in Empfang nehmen, die mich die nächsten 3 Wochen begleiten wird. Selber autofahren würde ich hier auch nicht wollen, die Straßen schmal und dann noch Linksverkehr, nichts für mich!
Heute zeigte sich das milde Kanalinselklima von seiner besten Seite, der Dauerregen hatte immerhin 17 Grad. Vom Spaziergang sollte uns das jedoch nicht abhalten, sehr nass geworden, das Nötigste eingekauft.
An Bord wieder angekommen, Schreck lass nach, das Handy ist weg und blieb trotz eifriger Suche auch weg. Anrufe waren erfolglos, entweder kein ehrlicher Finder oder schon beim Vombordgehen in den Bach gefallen. Handyverlust ist zu verschmerzen, aber keine sim-Karte mehr und vom jetzigen Provider wohl auch nicht ins Ausland zu ersetzen, wohin auch. Aber auch dafür wird sich eine Lösung finden...

Mittwoch, 19. Juli 2017

Alderney-Guernsey


Wieder mal den Reeds zu Rate gezogen, ihr wisst, die Bibel des Atlantikfahrers! Leider zwingt mich dieser Herr wieder zu frühem Aufstehen. Um 0630 wird abgelegt und erstmal Richtung La Hague dahingedümpelt. Trotz der frühen Morgenstunde ist es nicht so kalt, wie befürchtet. Ein Segel nach dem anderen hoch, weil die anderen machen ja auch. Und dann ging die Post ab! Durch das berühmt, berüchtigte Race of Alderney (starke Gezeitenströmung) wurde der Brummer bis 11kn beschleunigt, bisher persönlicher Rekord. Nach ca. 4h auf Alderney an der Boje festgemacht. Habe mir den Luxus des Wassertaxis gegönnt und mich an Land bringen lassen. Der ausgiebige Spaziergang zeigte einen kleinen, aber sehr netten Ort. Zurück an Bord, mich von der Welle sanft wiegen lassen. Nächsten Morgen sollte es wieder mal nicht zu Ausschlafen kommen, der Reeds!!!

Ausserdem stand seit den frühen Morgenstunden eine inzwischen unangenehme Welle in die Bucht, an ein Weiterschlafen war eh nicht zu denken. Die Ausfahrt wurde dann doch etwas haarig, für eine Stunde Strom und Welle gegenan, so dass der Motor ordentlich zu tun bekam. Erst danach konnte ich die Nordostecke von Alderney runden und Kurs auf Guernsey nehmen. Anfänglich nur mit 2fach gerefften Groß 8,5kn. Danach kam der Wind aber komplett von hinten, die Eierei begann. Die Hafeneinfahrt St.Peter Port auf Guernsey war schnell erreicht, aber ein paar andere Yachten hatten die gleiche Idee. Weitere 20 lagen schon am Warteponton. Aber die Organisation war perfekt, die Hafenmitarbeiter flitzten mit Schlauchbooten hin und her und das vermeintliche Chaos lichtete sich. Nachdem der Wasserstand hoch genug war um über die, die eigentliche Marina abschliessende Barre (Sill) zu überqueren, wurde jedes Boot einzeln an seinen Liegeplatz begleitet. Für mich war nur ein Platz an einer englischen Yacht übrig, aber der Skipper und seine fast erwachsenen Kinder waren so nett und hilfsbereit, wie konnte es auch anders sein, halfen tatkräftig. Mein mich verfolgender Fluch, ein Gewitter zog auf. Beste Gelegenheit, um mich zu einem Mittagsschläfchen zurückzuziehen. Windgeschwindigkeit von 49kn wurden gemessen, zwischen unseren Booten sprangen alle Fender hoch und dieses Geräusch liess mich auffahren. Schnell ins Ölzeug und mit Hilfe der Nachbarn die Schiffe wieder auseinander gedrückt und die Fender neu platziert. Nicht



auszudenken, wenn die“Seafox“ eine Metallscheuerleiste gehabt hätte. Sie ist aber aus Holz und es scheint kein Schaden entstanden zu sein. St.Peter Port ist schon eher eine größere Stadt mit viel Tradition u.a. etlichen Befestigungsanlagen aus dem 18.Jahrhundert, die zwischenzeitlich (2.Weltkrieg) von den Deutschen benutzt wurden. Die Eintrittspreise der historischen Stätten waren mir aber zu hoch , also alles nur von außen bestaunt.

Der geplante Einkauf von Lebenswichtigem, wie Brot und Zigaretten gestaltete sich schwierig. Geld bekam ich mit meiner Kreditkarte keines aus dem Automaten. Was solls, ich hatte ja noch drei Fünfer (UK Pounds) vom letzten Törn nach Engelland. Die waren aber wohl inzwischen aus dem Verkehr gezogen worden. Drei Banken wiesen mich ab, ich sei ja kein Customer und gaben mir den Rat, es im Post Office oder bei Thomas Cook zu versuchen. Die konnten mir aber auch nicht helfen. Also zum letzten Mittel gegriffen und 50 Euronen bei Cook getauscht. Als ein Mitarbeiter die Ausrede der Banken hörte, griff er sich meine Fünfer und flitzte selber zur Bank, er war ja Kunde, und kam mit neuen Scheinen aus Plastik zurück. Na, geht doch!

Für viel Geld, alles teuer hier, ein paar Kleinigkeiten erstanden, u.a. die Ziggis für 7.10 Pounds, Rauchen ist nicht nur dangerous, sondern auch expensive!

Sonntag, 16. Juli 2017

Courseulles-St.Vaast-Cherbourg








Da bisher keine stabile Internetverbindung, jetzt die letzten Tage als Nachtrag:
Das etwas nervige Gezeitenhopping ging weiter. Es bleiben ja nur ca. 4 Stunden, um aus einem raus und in den anderen Hafen rein zu kommen. Also sollte es Courseulles s.m. sein. Zeitlich passte alles, aber als sich die Drehbrücke öffnete, was sahen meine entzündeten Augen, extrem enge Boxengassen und auch der Hauptweg war so schmal, dass ein dickes Motorboot am nächsten Tag beide Seitenlieger touchieren musste. Dank Bugstrahlruder gelang es dann doch. Den Brummer schnell mit Vaseline eingeschmiert und pressfit festgemacht. Ob meiner großartigen Leistung stolz zum Hafenmeister. Wo haben sie denn angelegt? Da können sie aber nicht bleiben! Also am Hammerhead neu anlegen und den Hauptweg noch enger machen. Leider auch diesmal keine Hilfe beim Leinenannehmen, damit haben´s die Franzosen wohl nicht. Wenn mal jemand hilft, sind´s Engländer, Niederländer oder Belgier. Aber ich war eh der einzige Ausländer. Kein WiFi, kalte Duschen, nicht zu empfehlen. Der Ort ist geprägt von Befreiung durch die Kanadier (Juno Beach), hat aber auch sonst ein paar nette Ecken.
Weiter ging´s Richtung St. Vaast. Die 35 sm mussten gemacht werden, Sch... auf die Gezeiten! Schöner Wind und 6 Stunden Schiebestrom und ich war viel zu schnell, Hafen macht erst um ca. Mitternacht auf. Erstes alleiniges Ankermanöver in der Bucht vor dem Hafen. Alles easy, überlegte schon, die Nacht vor Anker zu verbringen. Aber dann kam der Schwell, nach 14 Tagen schon auf See wurde ich fast seekrank. Also um 00010 Anker auf und bei dunkler Nacht in den Hafen. Die Marina ist riesig, aber die zugewiesenen Kurzfinger sind nur der Länge nach verteilt. Der Brummer macht sich aber grundsätzlich breiter, wenn ein Hafen anzulaufen ist. Neben einem deutlich kleineren Boot kann ich gerade noch rein und wer nimmt nach Mitternacht die Leinen an? Ein Engländer!! God save the Queen, auch mit Brexit! Im Nachhinein gute Entscheidung, des nächtens noch einzulaufen. Heute kam nämlich ein Regattatross an, ca. 50 Boote, die auch noch einen Platz wollten. Auch der 14.Juli spielte sicher eine Rolle, das Städtchen brummte, aber schööön!!!
Cherbourg ist das nächste Etappenziel. Den Reeds zu Rate gezogen wegen der Gezeitenströme, Abfahrtszeit geplant ca. 1500. Doch die Franzosen machten sich alle früher auf den Weg, also ich hinterher. Macht braucht ja doch etwas Zeit, bis man um den Pointede Barfleur rum ist. Und so war's dann auch, erst halber Wind und wenig Gegenströmung, dann kräftiger Wind gegenan, aber mit Strömung. Aufkreuzen war angesagt. Hat aber Spaß gemacht, 7 kn durchs Wasser und 8,4 SOG (speed over ground). So war nach 6h der Drops gelutsch, Cherbourg erreicht. Nur die Schnellfähre, die von hinten rasant ankam, wollte mir den Spaß etwas verderben. Sie machte einmal kräftig Tuuut und ich Platz. Vor der Marina quirliges Treiben, etliche Yachten suchten einen Liegeplatz und drehten Kringel. Denen schloss ich mich an und wartete. Tasächlich machten die Marinaangestellten noch einen freien Liegeplatz für mich aus, gefühlt der Letzte! Die Marina ist wirklich gut, alles fein.

Samstag, 15. Juli 2017

so ne k....

Der ganze gespeicherte Text ist im Nirwana verschwunden. Bin in Cherbourg und hab jetzt keine Böcke mehr, morgen wieder???

Montag, 10. Juli 2017

Normandie

Vorgestern die 50 sm nach Le Havre teils unter Segeln, teils unter Motor zurückgelegt. Abends angelegt in der etwas unpersönlichen, großen und recht teuren Marina. Die Stadt ist geprägt von neoklassizistischen Gebäuden, Albert Speer und A.H. hätten ihre Freude daran, böse, böse..
Aber es gibt auch eine Altstadt, sehr pittoresk, typische verranzte Hafenatmosphäre.Und  da Samstag, war der Teufel los auf den Straßen, ein Kebab zu ergattern, war gar nicht so einfach.
Gestern ging´s dann weiter, quasi nur die Eck eröm, nach Dives s.m. Ein wunderhübscher französischer Badeort, der nicht durch große Hotelkomplexe entstellt ist. Das Wasser lud zum Bade und dieser Einladung konnte ich nicht widerstehen! Das erste Mal dieses Jahr freiwillig, Eingeweihte wissen, dass ich schon einmal ins Hafenbecken gefallen bin.
Dives ist die Heimatstadt von Wilhelm dem Eroberer (Hastings und so) und dementsprechend wird die Historie hochgehalten. Auch das Radl kam zu Einsatz,aber beim ersten Hügel ging mir die Puste aus. Deshalb nur in der Ebene geblieben, dann ging´s.






Freitag, 7. Juli 2017

altes Schiff

Heute war ein Tag zum ausruhen, tat mal ganz gut. Nach dem Frühstück fiel allerdings die spanische Armada in den Hafen ein, na nicht ganz, aber eine Galeone. Voll im restaurierten Originalzustand und sogar segelfähig, im Gegensatz zur "Batavia" die sicher einige kennen werden. Handelt sich wohl um ein Projekt mit jungen Freiwilligen. Einen kleinen Spaziergang gemacht zur Seefahrer Kapelle auf den Klippen, aber nur der Ausblick hat sich gelohnt. Und natürlich auf dem Weg die einfüßige Kackmöwe.







Thunder, storm and lightning,



very,very...

Gestern gings zeitig los, waren ja immerhin wieder 50sm zu bewältigen. Kurz vor der Hafenausfahrt wie alle anderen die Segel gesetzt. Kaum um die Ecke ging die Post ab, 35kn Wind! Na, das ging ja noch, aber eine Stunde später bildeteten sich die Gewitterwolken. Da holte der Klaus aber mal schnell die Segel runter, startete den Motor, weil wenn so eine Diesel erstmal läuft...
Und es wurde pechschwarz. Auch wenns vielleicht übertrieben war, die Notfalltonne mit allen Papieren gepackt, das Handy in den Backofen (Farraday, oder so) Notfallfunke, Messer griffbereit und Augen zu und durch. Nach 2 Stunden war der Spuk dann vorbei und bis kurz vor Dieppe schönes Segeln angesagt. Es wurde unerträglich heiß und Milliarden von Gewitterfliegen belästigten mich. Woher kommen plötzlich all diese Kreaturen. Ein untrügliches Zeichen für ein erneutes Gewitter, das aber vorbeizog. Und endlich konnte ich in unseren Traumhafen einlaufen.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Boulogne s.m.

Heute die 50 sm nach Boulogne s. m. unter den Kiel genommen. Die Gezeitentabellen sollte man schon ernsthaft studieren, weil spätestens ab dem Cap Gris Nez wird man sonst mit heftiger Gegenströmung bestraft. Aber alles richtig gemacht, gefühlt 1000 Niederländer und ein paar Belgier waren nämlich auf dem gleichen Kurs. Zuerst musste unter Segeln noch der Jockel mitlaufen, ansonsten wären wir stehen geblieben. Das letzte Drittel war aber wirklich schönes Segeln.
Die Marina ist sehr ansprechend, leider gibt es aber nicht nur Wind, sondern auch eine Flussströmung, die das Anlegen doch schwierig macht.
Das Foto zeigt nur die Marina, der Ort ist wirklich hübsch mit vielen alten Gebäuden.

Dienstag, 4. Juli 2017

Dunkerque

Fronkreisch, Fronkreisch
Nach einem entspannten halb Segel, halb Motortag in Dunkerque angekommen. Wetter spielt mit, auch am Abend noch schön warm. Nur Foerthi meinte ein wenig Schabernack veranstalten zu müssen. Man muss wissen, er mag keinen Leichtwind, aber dass er darum unbedingt eine Tonne versenken wollte...
Der Stadt haben wir ja wohl früher mal übel mitgespielt, gibt leider nur noch wenige alte Gebäude, aber dafür ausgedehnte Hafenanlagen. Hier noch ein Becken und da noch eins...
Das kleinere Boot auf dem Foto hat´s wohl nicht mehr ganz geschafft, irgendwie erinnert mich das an was! Ist aber nur für Eingeweihte.


Montag, 3. Juli 2017

Neues Schiff ??

Aber das war natürlich für heute noch nicht alles. Da kein Stromanschluss, wurde ein Solarpanel provisorisch in Stellung gebracht. Da konnten sogar dann der Kühlschrank und Läppi laufen und es war noch etwas für die Batterieladung übrig. Toll was?
Und es kam wie es kommen musste, der belgische Zoll interessierte sich auch für mein Schiff, oder mich? Alle Papiere inkl. Versicherungsnachweis und Kaufvertrag wurden kontrolliert, sogar eine Probe aus dem Dieseltank wurde abgezogen. Auch wenn sehr freundlich, haben die Belgier nicht andere Problemzonen?
Dann ein Walk nach Oostende-City. Eine lange Einkaufsmeile voller Menschen und den gleichen Geschäften wie überall auf der Welt. Und alle hatten Sale! Das wurde mir schnell doch
zu viel und ich schaute, was der Neubau des Brummer-Nachfolgemodells macht. Sieht schon ganz gut aus, weiß nur nicht, wie sie das Teil aus dem Hafenbecken herausbekommen wollen!?

Oostende

Um 6 Uhr Leinen fest im Royal Yacht Club Oostende. Meine Lieblingsmarina, gelegen in einem Kies-Sand-Mischmasch-Werk. Dementsprechend laut und "typisch" belgisch etwas angeranzt. Dafür aber keinen Strom und teuer!
Aber der Reihe nach: Gestern nach dem Tanken gegen Mittag in Ijmuiden abgelegt, vonwegen der Gezeiten. Starker Wind aus NW, nachdem ich eine halbe Stunde auf meine Windsteueranlage (Förthi) eingeredet hatte, übernahm sie das Ruder. Bis zum mistigen Hoek van Holland war alles gut, da eine Lücke durch die Riesendampfer zu finden kostete einige Nerven. Dass es eine halbe Nachtfahrt werden würde, war früh klar. Blankenberge wurde anvisiert. Die Einfahrt im Lichtermeer der Küstenlinie zu finden, war schon schwer genug. Kaum gefunden, was sehe ich da: zwei Baggerschiffe sind fleissig bei der Arbeit. Bei 1,6m Wassertiefe Vollgas rückwärts und Richtung Oostende, Nerven blank! Auch das intensive Meeresleuchten konnte mich nicht mehr erfreuen. Dann begann die Morgenhämmerung, das war auch gut so, bis man alleine alle Fender und Leinen klar hat in der Dunkelheit dauert und ist nicht wirklich prickelnd. Heute Ruhetag!!!

Samstag, 1. Juli 2017

Step by step. Der Anfang ist gemacht, nach einer rührenden Verabschiedung durch Nicky und Sabine, danke, dass ihr den Weg auf euch genommen habt!!! Und natürlich von Karin, der es offensichtlich sehr schwer fällt. Fast pünktlich gings um 10h los, das erste Schleusenmanöver verkackt, Leine war nicht vernünftig belegt! Heftiger Wind bis 35kn und natürlich Regen. Nach Amsterdam wurde es dann besser, sogar die Schleusen wurden ohne Probleme bewältigt. Die ätzende Fahrt durch den Nordzeekanal führte mich dann nach Ijmuiden, wo ich bei Abendsonne längsseits anlegte. Ach und nicht zu vergessen! Auf dem Kanal gab's eine Kontrolle des NL Immigration-Office. Zwei Beamte kamen mit dem Schlauchi längsseits und kontrollierten alle Papiere. Warum auch immer, waren aber sehr freundlich!