Gestern zeigte sich das Wetter auf
Jersey von seiner etwas besseren Seite. Wir trauten dem Braten
allerdings nicht und sind in Seestiefeln und Ölzeugjacke losgezogen.
Ab in den Bus (Tagesticket 16 Pounds) und in den nächsten Ort, von
dort ca. 10 km in den nächsten, für Wanderer sicher sehr schön,
aber für uns...
Dort noch den Bus zurück nach St.
Helier erwischt und auch noch einen kleinen Abstecher nach St.Aubin
(schönster Ort auf Jersey laut Reiseführer) unternommen. Die
letzten Pfunde im Supermarkt verprasst, viel gab´s nicht dafür,
Preise sind fast doppelt so hoch wie in Deutschland.
Insgesamt muss ich sagen, dass der Hype
um die Kanalinseln nicht gerechtfertigt ist. Alderney ist noch recht
urtümlich, aber die beiden Großen vollkommen touristifiziert und
Jersey zusätzlich eine ausgewiesene Finanzinsel. Für Wanderer
gibt’s einiges zu tun, aber das kann man woanders auch.
Der heutige Tag ein Auftakt nach Maß
für Karin! 6-7 Bft Wind gegenan und dann auch noch nicht mal
ausschlafen. Erstmal ran an die Tanke und roten Diesel (steuerfrei)
abgegriffen. Raus aus der Hafeneinfahrt und mit Vollzeug die
30 kn Wind angegangen. Aber selbst dem Brummer wurde es zu nass und
als noch das untere Drittel des Vorsegels von den Wellen durchnässt
war, hatte der Skipper ein Einsehen und es wurde ordentlich gerefft.
Dank der gut eingeschätzten Tidenströmung machten wir aber noch
flotte Fahrt. Lezardrieux wurde angesteuert und sogar gefunden! Kurz
vor der Flussmündung Segel geborgen und Motor an. Aber was sind das
für Vibrationen? Und Fahrt machen wir auch kaum noch. Kurzen
Motorcheck, Kühlwasser kommt, dreht auch ausgekuppelt hoch, also
Schraubenproblem. Beherzte Rückwärtsfahrt und „irgendwas“ hat
sich gelöst, vom Propeller!!! Danach alles wieder gut!
Ein gutes Stück den Fluss noch hinauf
zur Marina, natürlich auch fast alles voll, aber nur
Einheimische. Wieder mal irgendwo dazwischen gequetscht, passte
gerade.
Erst Hafenmeister, dann kurz das Boot
mit Süßwasser abspritzen und da sehe ich es! Hat mich mein Gehör
in der vorletzten Nacht, als der Holländer ablegte, doch nicht
getäuscht. Ein ewig langer Kratzer an der Bordwand, wie er nur vom
Heck einer Yacht herrühren kann. Wenn ich´s beweisen könnte,
würde
ich den Schiffsnamen hier veröffentlichen...
Schon das 2. Erlebnis ähnlicher Art,
der erste Schiffseigner hat auch noch nicht auf meine mail reagiert.
Man kann fast den Glauben an die Niederländer verlieren.
Der Ort Lezardrieux ist typisch
Brittany (Bretagne) und braucht sich vor den Orten auf den
Kanalinseln nicht zu verstecken. Hier leben anscheinend noch wirklich
normale Menschen und der Tourismus ist eher nebensächlich. Vom
Nachbarboot erklangen doch tatsächlich Akkordeonklänge und das im
Licht einer schönen Abendsonne.
Verfolge den Blog mit großem Interesse und warte schon jeden Tag auf Neues. Da möchte man alles stehen und liegen lassen und dabeisein.
AntwortenLöschenMast- und Schotbruch!
Endlich habe ich Zeit alle Etappen in Ruhe(Urlaub)zu lesen! Da ich die nächste 8 Jahre, wenn ich am Leben bleiben soll, das ionische Meer nicht verlassen werde,kann ich einen Hauch von deinem Abenteuer miterleben! E.M.
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