Nachwort
Die „FLY“, eine Bavaria 37 cruiser,
hat sich bewährt. Sie ist sehr komfortabel, durch den Kurzkiel
allerdings bei Amwindkursen nicht allzu schnell. Aber ich wollte ja
reisen und nicht rasen. Die längeren Zwischenstopps habe ich
genossen, im Nachhinein waren es tatsächlich die Hi-Lights des
ganzen Unternehmens.
Die aufgetretenen technischen Probleme
hielten sich in Grenzen, der Saildrive hätte bei vorherigem
Dichtungswechsel sicher auch keine Mucken gemacht. Das Rigg, Motor
und Rumpf waren auch am Ende noch tadellos, kleinere Undichtigkeiten
waren nicht wirklich schlimm. Gravierender war das zunehmende Spiel
im Ruderlager und der Riss in der Genua. Da werden noch einige
Reparaturen auf mich zukommen. Für so einen langen Törn aber auch
kein Wunder.
Ein großes Lob an den Erfinder des
Windpiloten, Förthi hat fast immer zuverlässig gesteuert! Der
elektrische Autopilot konnte zwar repariert werden, aber sollte
wirklich nur als Backup genutzt werden. Was ich wirklich vermisst
habe, war eine elektrische Ankerwinsch. Alleine per Hand zu ankern
ist anstrengend und möchte ich in der Zukunft auch nicht mehr
machen.
Vor dem nächsten Törn muss auch ein
AIS-Transponder her, nur Empfänger ist doch ein bisschen wenig.
Die Sicherheit an Bord scheint etwas
rudimentär, zB. keine Rettungsinsel. Aber das Schlauchboot war immer
aufgeblasen an Bord und das reicht mir. Ein kleiner EPIRB-Sender und
das Bewusstsein, du darfst nicht über Bord gehen, waren mit dem
recht konsequenten Tragen von Rettungsweste oder Lifebelt meine
kleine Lebensversicherung.
Und NIE über die Reling p....
Das Energiemanagement hat fast
geklappt, die Befestigung der flexiblen Solarmodule stellte sich
jedoch als Problem heraus und führte im Endeffekt dazu, dass sie
ausfielen. Ein stabiler Geräteträger mit starren Modulen wäre
besser gewesen. Alle 1-3 Tage musste die Maschine laufen, um die
Batterien nachzuladen, aber dafür brauchte ich keinen externen
Generator oder eine Windmühle. Ach ja, die Batterien hätte ich
besser vor der Fahrt noch gewechselt!
Würde ich diese Reise nochmal machen?
Nein!!! Einen Traum kann man nur einmal umsetzen.
Und die von mir besuchten Karibikinseln
sind eigentlich den Aufwand nicht wert, aber der Weg war ja das Ziel.
Die Azoren stehen bei mir ganz oben auf der Hitliste, danach Kanaren,
Spanien, Portugal inkl. Madeira, aber auch die Kanalinseln, und nicht
zu vergessen, die Bretagne sind bei mir ganz vorne. Und da geht es
sicher überall noch mal hin!
Aber nicht in nächster Zukunft, das
Landleben hat auch seine Reize und fast 14 Monate Sommer waren fast
zuviel. Den Wechsel der Jahreszeiten habe ich definitiv vermisst.