Antigua 13.4.2018
Eigentlich ja nur eine Notlösung...
Wie kam's dazu? Ich hatte mich in Basse
Terre voll proviantiert für eine evtl. Überfahrt. Es sollte aber
noch einen längeren Zwischenstopp im Norden von Guadeloupe, Deshay,
geben. Die Fahrt dorthin war schon mal nicht easy going, Wind bis
45kn. In der Bucht angekommen, suchte ich bei immerhin noch 30-35kn
eine der versprochenen Mooringbojen. Diese waren zwar vorhanden, aber
durch irgendwelche fremden Yachten belegt. Der Ankergrund und die
Überfüllung machten die Sache auch nicht reizvoller. Nach einer
halben Stunde kreiseln, fasste ich den Entschluss, die Nacht zwischen
die Hörner, bzw den Bug zu nehmen und Antigua anzusteuern. Im
Vorfeld hatten mich zwar die Recherchen bezüglich Einklarierung etc.
nicht überzeugt, aber was soll's. Natürlich war ich zu schnell und
erreichte schon gegen 0200 die Insel. Mitten in der Nacht wollte ich
aber keine fremden Gewässer erkunden, also fuhr nicht noch ein
bisschen (4 Stunden) auf und ab, bis die Morgendämmerung begann. Die
Ankermöglichkeiten in der Bucht von Jolly Harbour sind allerdings
riesig, wäre auch in der Dunkelheit gegangen. Bei sehr viel Wind auf
4m geankert, zuerst slippte das Ding etwas, aber irgendwann kamen wir
zum Stillstand. Erstmal schlafen, dann Frühstück. Für eine
Dinghifahrt zum Customs war's mir dann doch zu heavy, also was du
heute nicht kannst besorgen...
14.4.
Die Einklarierungsbehörden auf Antigua sollen ziemlich scharf sein und...mir sind die Zigaretten ausgegangen! Also Schlauchi zu Wasser und den schweren Aussenborder montiert. Im Marinagelände kann Mann sich auch auf dem Wasser verirren, zusätzlich wurde ich noch pitschepatsche nass durch den Regen. Nachdem ich noch einen Fährdienst für einen anderen Boatie geleistet hatte, frug ich mich zum Customsdock durch. Unter anderen half ein Mann eines englischen Schiffes mit dem Namen „Reise Reise“. Das war natürlich ein Deutscher!!! Eigentlich nicht zu verfehlen, weil durch eine gelbe Flagge gekennzeichnet. Mit klopfendem Herzen trat ich der Prozedur entgegen. Es war wirklich kompliziert, 3 Stationen, Customs, Immigration und Portoffice. Teilweise per PC, aber auch mit vielen Formularen. Aber die „Beamten“ waren total freundlich und halfen mir. Über das Kompliment, was ich dann ob dieser Behandlung anbrachte, waren sie offensichtlich sehr erfreut. Die Marinaanlage ist weitläufig und beinhaltet hochpreisige Cafes, Bars und Restaurants. Der große Supermarkt ist gut sortiert, aber auch nicht billig. Nur die Ziggis werden dank Duty Free von mir gerne erworben.
Zurück am Boot erledige ich noch
einige kleinere Reparaturen und nach der obligatorischen Borddusche
wird die „blaue Stunde“ bis zum Sonnenuntergang mit einem Glas
Weißwein begangen.
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