Spananien Olé!!! Und es ist Sommer...
Nach 80 Stunden haben wir die Biskaya
überquert und sind nicht ganz so westlich wie gedacht in Gijon
angekommen. Aber immer der Reihe nach.
Am Montag war die berechnete
Abfahrtszeit gegen 1400. Da alle Vorbereitungen getroffen waren,
inkl. der Notfalltonne, das Schlauchboot nochmal nachgepumpt, waren
wir doch etwas kribbelig. Der letzte Spül wurde gemacht und...die
Frischwasserpumpe gab komische Geräusche von sich. Also Achterkoje
ausgeräumt und dem Problem auf den Grund gegangen. Tatsächlich
hatte sich der Bajonettverschluss des Vorfilters gelöst und es
dröppelte in die Bilge. Schnell gelöst und da einige andere Segler
auch losmachten, waren wir dabei. Aussen um die Ile Ouessant herum
und dann südwärts. Die ersten Delfine liessen sich blicken, die
erste Sichtung wurde unserer Freundin Gaby aus Dormagen gewidmet! Der
Südwestwind, wie erwartet, zwang uns zu langen Kreuzschlägen. Gegen
Abend warfen wir den Volvo an und motorten die Nacht gegenan. In der
Nacht kamen die Delfine wieder, aber nicht, um uns zu besuchen, nein,
sie waren parallel zu unserem Brummer auf der Jagd! Im Schein der
Navilichter sprangen Fische aus dem Wasser, auf der rechten Seite
grün und folgerichtig auf der linken Seite rot. Ein faszinierendes
Schauspiel!!
Am Dienstag dann wieder an der Kreuz,
leider frischte der Wind erheblich auf. In der Kombination mit fiesen
Wellen aus allen Richtungen war die Nacht wirklich sch...Meinerseits
kamen schon Überlegungen auf, bis zur Wetter/Windbesserung
abzulaufen, aber wohin? Schliesslich kam ein fauler Kompromiss
heraus, mit 2. Reff und 60 Grad zum Wind war es einigermaßen
erträglich. Allerdings konnten wir so nur die Südostecke der
Biskaya anlegen, auch doof. Die Hoffnung lag auf dem nächsten Tag,
aber erst gegen Mittag beruhigte es sich etwas und wir konnten unsere
Kreuzerei fortsetzen, so war möglicherweise Santander zu erreichen,
oder sogar Gijon.
Die Nacht war dann gespenstisch. Kaum
noch Welle, ausser der Atlantikdünung und moderater Wind. Keine
Menschenseele über Stunden unterwegs, auch das AIS zeigte keine
Signale. Aber Schlafen war etappenweise wieder möglich, was für
eine Erleichterung! Der Rest bis Gijon wurde dann zu 2/3 segelnd und
1/3 motorend erledigt. Erst ca. 10 sm vor der Küste liessen sich die
ersten Umrisse erahnen, dann die Enttäuschung, von See aus nur
Industrieanlagen und Hochhäuser zu erkennen, aber was solls, nach
über 3 Tagen tut's jeder Hafen. Bei der Ankunft dann trübe
Aussichten, alle Besuchersteiger mit Flatterband gesperrt, wie wir
später erfahren sollten, wegen einer Regattaveranstaltung. Gegen
2200 dann in irgendeine Box eingefahren und festgemacht. So lagen wir
direkt vor der wunderschönen Altstadt und konnten endlich mal wieder
richtig schlafen.
Heute Großreinemachen vom Schiff und
auch große Wäsche erledigt. Auf zum Einkaufen und Stadterkundung!
Sehr, sehr schön! Ist wohl ein Badeort mit viel Historie, Römer und
so. Tausend Restaurants und Bars, tolle alte Gebäude und einen,
vielleicht auch mehr, Supermarkt mit Fischtheke! Und alles sehr
preiswert! Mit 2 vollbeladenen Rucksäcken zum Schiff zurück und bei
einem Glas Weisswein im Cockpit der Folkloremusik gelauscht, bis dass
das Gequäke der Dudelsäcke kaum noch zu ertragen war.
Moin Fly,
AntwortenLöschenIch versuche es noch mal, gestern klappte es nicht.
Spannend die Tour durch die Biscaya, aber letztlich ist es gelungen, Daum hoch.
Grüße Robby