Freitag, 4. August 2017

Biskaya-Gijon

Spananien Olé!!! Und es ist Sommer...
Nach 80 Stunden haben wir die Biskaya überquert und sind nicht ganz so westlich wie gedacht in Gijon angekommen. Aber immer der Reihe nach.
Am Montag war die berechnete Abfahrtszeit gegen 1400. Da alle Vorbereitungen getroffen waren, inkl. der Notfalltonne, das Schlauchboot nochmal nachgepumpt, waren wir doch etwas kribbelig. Der letzte Spül wurde gemacht und...die Frischwasserpumpe gab komische Geräusche von sich. Also Achterkoje ausgeräumt und dem Problem auf den Grund gegangen. Tatsächlich hatte sich der Bajonettverschluss des Vorfilters gelöst und es dröppelte in die Bilge. Schnell gelöst und da einige andere Segler auch losmachten, waren wir dabei. Aussen um die Ile Ouessant herum und dann südwärts. Die ersten Delfine liessen sich blicken, die erste Sichtung wurde unserer Freundin Gaby aus Dormagen gewidmet! Der Südwestwind, wie erwartet, zwang uns zu langen Kreuzschlägen. Gegen Abend warfen wir den Volvo an und motorten die Nacht gegenan. In der Nacht kamen die Delfine wieder, aber nicht, um uns zu besuchen, nein, sie waren parallel zu unserem Brummer auf der Jagd! Im Schein der Navilichter sprangen Fische aus dem Wasser, auf der rechten Seite grün und folgerichtig auf der linken Seite rot. Ein faszinierendes Schauspiel!!
Am Dienstag dann wieder an der Kreuz, leider frischte der Wind erheblich auf. In der Kombination mit fiesen Wellen aus allen Richtungen war die Nacht wirklich sch...Meinerseits kamen schon Überlegungen auf, bis zur Wetter/Windbesserung abzulaufen, aber wohin? Schliesslich kam ein fauler Kompromiss heraus, mit 2. Reff und 60 Grad zum Wind war es einigermaßen erträglich. Allerdings konnten wir so nur die Südostecke der Biskaya anlegen, auch doof. Die Hoffnung lag auf dem nächsten Tag, aber erst gegen Mittag beruhigte es sich etwas und wir konnten unsere Kreuzerei fortsetzen, so war möglicherweise Santander zu erreichen, oder sogar Gijon.
Die Nacht war dann gespenstisch. Kaum noch Welle, ausser der Atlantikdünung und moderater Wind. Keine Menschenseele über Stunden unterwegs, auch das AIS zeigte keine Signale. Aber Schlafen war etappenweise wieder möglich, was für eine Erleichterung! Der Rest bis Gijon wurde dann zu 2/3 segelnd und 1/3 motorend erledigt. Erst ca. 10 sm vor der Küste liessen sich die ersten Umrisse erahnen, dann die Enttäuschung, von See aus nur Industrieanlagen und Hochhäuser zu erkennen, aber was solls, nach über 3 Tagen tut's jeder Hafen. Bei der Ankunft dann trübe Aussichten, alle Besuchersteiger mit Flatterband gesperrt, wie wir später erfahren sollten, wegen einer Regattaveranstaltung. Gegen 2200 dann in irgendeine Box eingefahren und festgemacht. So lagen wir direkt vor der wunderschönen Altstadt und konnten endlich mal wieder richtig schlafen.
Heute Großreinemachen vom Schiff und auch große Wäsche erledigt. Auf zum Einkaufen und Stadterkundung! Sehr, sehr schön! Ist wohl ein Badeort mit viel Historie, Römer und so. Tausend Restaurants und Bars, tolle alte Gebäude und einen, vielleicht auch mehr, Supermarkt mit Fischtheke! Und alles sehr preiswert! Mit 2 vollbeladenen Rucksäcken zum Schiff zurück und bei einem Glas Weisswein im Cockpit der Folkloremusik gelauscht, bis dass das Gequäke der Dudelsäcke kaum noch zu ertragen war.


1 Kommentar:

  1. Moin Fly,
    Ich versuche es noch mal, gestern klappte es nicht.
    Spannend die Tour durch die Biscaya, aber letztlich ist es gelungen, Daum hoch.
    Grüße Robby

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