Sonntag, 27. August 2017

Oeiras


26.8.

Relativ früh aus den Federn, die Ortszeit kommt mir dabei entgegen. Leben tu ich nämlich noch nach deutscher Zeit. Die Mündung des Tejo liegt als Ziel vor mir. Erstmal ein bisschen motoren, dann zum Spass und wegen der schönen Sonne ein bisschen unter Segeln dahindümpeln. Das Warten hat sich gelohnt, es kommt tatsächlich Wind auf, für eine Stunde rausche ich bei halbem Wind mit über 7kn dahin. Danach wird’s wieder weniger, aber es geht noch voran. 10sm vorm Ziel hat es sich allerdings ausgepustet und der Motor läuft wieder. Als Alternative zum eigentlich angesagten, aber sehr teurem Hafen Cascais gibt der “Reeds“ Oeiras an. Also nichts wie hin! Nach dem Einbiegen in die Marina, die mir passende Box anvisiert und auch getroffen. Ohne Hilfe, wie meistens, Leinen fest und sofort zum Marinaoffice. Die sehr freundliche Dame an der Reception meint aber, dass die Box einem Dauerlieger gehört und weist mir eine andere zu. Na, das bin ich ja schon gewohnt. Mache mich auf den Weg um zu verholen, da sprintet ein Hafenmitarbeiter hinter mir her und meint, das habe bis morgen Zeit. Ich solle erst mal den Abend geniessen. Der Genuss hörte aber beim Besuch der sanitären Anlagen schon auf. 2 Duschen für die Herren und das bei ca. 30 Gästebooten in der Marina. Die waren auch nicht wirklich gut in Schuss, es kam mehr Wasser aus der Armatur als aus dem Brausekopf. Und die Marina ist ziemlich teuer, die Nähe zu Lissabon lässt grüßen! Die berühmte Brücke kann ich aus dem Cockpit sehen. Abends dann Livemusik aus der Bar, bis Mitternacht noch sehr angenehm, aber erst gegen 3 Uhr wurde Schluss gemacht, vorher war an Schlaf nicht zu denken.

27.8.

Da ich noch die Box wechseln muss, fahre ich gleich bei der Tanke vorbei. Wieder 73 Liter verballert, wo soll das noch enden? Da ich diesmal die Motorstunden händisch nachgehalten habe, komme ich auf einen Verbrauch von 2,5 Liter/h. Damit kann ich den Tankinhalt abschätzen. Nicht nur die Tankanzeige funktioniert nicht, sondern auch der Betriebsstundenzähler hat schon länger seinen Geist aufgegeben. Aber dafür kann Bavaria nichts, dass sind ja Zubehörteile und es handelt sich um ein bekanntes Problem.

Apropos Lisboa, morgens in den Zug gesetzt und für 2,40€ in die Stadt gefahren. Lissabon ist die feine, große Schwester von Porto. Kein Wunder, dass sich die Touristen nur so tummeln. Mir habens ja immer die Seitenstraßen angetan und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Malerische alte Häuser mit Wäsche dekoriert und das am Sonntag!? Und wahnsinnig viel junge Leute von allen Kontinenten, im wahrsten Sinne des Wortes.

2 Kommentare:

  1. Hallo Klaus,
    uns hat Lissabon auch so gut gefallen ; die schönen mit Kacheln verkleideten Häuser, den morbiden Charme der Altstadt und die alten Straßenbahnen , die da rumrattern.
    Bei uns war an der Tejomündung auch bei Ein- und Ausfahrt starker Nebel , ist wohl ne Spezialität.
    Wir haben auf unserer Fahrt mit der großen Hoppetosse ( Aida Stella ) ,besonders bei etwas bewegterer See, ganz oft voller Respekt an dich und deine große Fahrt gedacht .Ich verfolge übrigens (meist mit familiärer Unterstützung ) deinen Bericht mit großem Interesse.
    Alles Gute für deine große Fahrt, wir bleiben dran.
    Viele liebe Grüße Conni und Co

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  2. Ja, die Hoppetossa ist mir als schwedische Segelyacht tatsächlich begegnet!

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