23.5.
1130: Ablegen Lajes
Der Versuch, unter Segeln
voranzukommen, gelingt erst mal nicht, also den guten Volvo an!
Diesel hab ich genug für die ganze Strecke nach Horta. Dann doch
noch'n Versuch. Mit leichten westlichen Winden geht mit 4kn die Post
ab.
Aber Flores will mich wohl nicht ziehen
lassen. Während ich schlummere, dreht der Wind zügig auf NNE und
dann auch gleich mit 28kn. Bis ich das gemerkt habe, hat Förthi
schon den Rückweg nach Flores angetreten. Nach einer Wende bin ich
wieder auf Kurs, aber sehr ungemütlich, weil sich schnell Wellen
aufgebaut haben. In der Nacht kann ich auch nicht ausreichend Höhe
laufen, da Förthi immer durch eben genannte Wellen aus dem Konzept
gebracht wird. Von Hand geht’s aber auch nicht besser. In dieser
Nacht tatsächlich alle 20min auf und den Rundumblick gemacht, habe
aber nur 2 Fischerboote (ohne AIS!) gesehen.
Im Morgengrauen kann man Fajal schon
erahnen. Die Höhe, die ich in der Nacht verloren habe, rächt sich
jetzt. So würde ich an Fajal und sogar Pico vorbeibrettern.
Lösung? Klassisch aufkreuzen, bei der
Welle ein ganz schlechter Wendewinkel.
„Dänisch“ aufkreuzen! Mit Motor
und Segeln etwas mehr Höhe herausschinden, als nur unter Segeln
möglich wäre.
Kurz vor der Insel zeigen sich viele
Delfine und auch 2 „weiße Wale“. Später erfahre ich, dass es
sich dabei um Rundkopfdelfine handelt, die auch recht aggressiv
untereinander sind. Auf jeden Fall geben die Narben ihnen ein
unverwechselbares Aussehen
So komme ich doch zeitgerecht in
Horta/Fajal an. DER Hafen für alle Atlantikfahrer oder/und
Weltumsegler.
Muss dort zweimal anlegen, einmal um
zur Capitaneria zu gelangen und um einen Liegeplatz anzufragen und
das zweite Mal, um bei einem Holländer ins „Päckchen“ zu gehen.
Die Marina ist nämlich eigentlich voll, aber dank guter Organisation
geht doch noch was. Das holländische Paar neben mir ist seit 10!
Jahren unterwegs, rund um die Welt und überall auch länger
geblieben. Das Ganze mit einem komplett selbstgebautem Schiff,
welches aber durchaus ein sehr guten Eindruck macht.
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